Das Hospiz
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Der Begriff Hospiz (lat. hospitium = Herberge) stammt ursprünglich aus dem Mittelalter und bezeichnete damals eine Herberge für durchreisende Pilger oder für Arme. Heutzutage werden mit dem Begriff Hospiz ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen bezeichnet, in denen sterbende Menschen aufgenommen werden. In einem Hospiz werden unheilbar kranke Menschen begleitet, die sich in ihrer letzten Lebensphase befinden und palliativ versorgt werden.
Palliativ bedeutet dabei, dass das Ziel der Behandlung nicht mehr die Heilung des Patienten ist, sondern die Erhöhung der Lebensqualität und ein würdevolles und möglichst schmerzfreies Sterben. Im Zentrum der Hospizarbeit stehen also der kranke Mensch und seine Angehörigen, die durch ein interdisziplinäres Team dabei unterstützt werden, in Ruhe und Würde voneinander Abschied zu nehmen.
Wer kommt in ein stationäres Hospiz?
In einem Hospiz werden Menschen bis zum Tod begleitet, die unheilbar krank sind und sich in ihrer letzten Lebensphase befinden. Sie bekommen hier schmerzlindernde Therapien und die bestmögliche medizinische Versorgung. Weder die Kranken noch ihre Angehörigen werden mit ihren Fragen und Ängsten alleine gelassen: Die angestellten Mitarbeiter im Hospiz unterstützen sie genauso wie die dort ehrenamtlich engagierten Menschen. Sie sind für die Ablebenden da, hören ihnen aufmerksam zu und betreuen die schwerkranken Menschen achtungsvoll.
Wie wird der Aufenthalt in einem stationären Hospiz finanziert?
Alle Menschen, die von einer unheilbaren Krankheit betroffen sind und nur noch eine begrenzte Lebenserwartung haben, sollen eine Hospiz- und Palliativversorgung unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten bekommen. Die stationäre Versorgung in einem Hospiz wird in jedem Bundesland anders finanziert. Das Hospiz muss meist einen Teil seiner Gesamtkosten aus Spendenmitteln finanzieren. Die einzelnen Hospize bieten meist unbürokratische und kompetente Hilfe an, wenn es um die organisatorischen Regelungen bei den Kosten geht.
Wann ist der Aufenthalt in einem stationären Hospiz sinnvoll?
Ein Aufenthalt in einem Hospiz ist dann sinnvoll, wenn der Patient unheilbar krank ist und nur noch eine sehr geringe Lebenserwartung hat. Es darf keine Behandlung im Krankenhaus mehr nötig sein. Kann ein Sterbender zu Hause nicht angemessen versorgt werden, dann ist der begleitete Aufenthalt in einem Hospiz eine gute Möglichkeit, liebevoll voneinander Abschied zu nehmen.
Seit wann gibt es stationäre Hospize in Österreich?
Das erste stationäre Hospiz wurde 1992 im Krankhaus zum Göttlichen Heiland in Wien gegründet. Heute ist es aufgrund der schwierigen Finanzierung von stationären Hospizen eine Palliativstation. In Oberösterreich hat am 8. Juni 2016 das St. Barbara Hospiz in Linz eröffnet, das erste und einzige im Bundesland.
Wo findet man stationäre Hospize in Österreich?
Hilfreiche Informationen finden Sie auf www.hospiz.at und www.hospiz-ooe.at
Was ist ein Tageshospiz?
Tageshospize, es gibt derzeit je eines in Wien, St. Pölten, Graz und Salzburg, bieten Entlastung während des Tages, wenn jemand die Nacht zu Hause in gewohnter Umgebung verbringen möchte.
Was ist ein ehrenamtliches Hospizteam?
Hospizteams bestehen aus speziell ausgebildeten ehrenamtlichen Männern und Frauen, die Patienten und ihre Familien begleiten, zu Hause, im Krankenhaus, im Pflegeheim… Ihre Geschenke sind das Dasein, die Zeit, das Zuhören und Reden, das manchmal mit jemandem von außen leichter fällt als mit der eigenen Familie. Sie finden die Hospizteams in Ihrer Nähe unter www.hospiz-ooe.at.
Ein besonderer Dank für die Informationen und Mühen gilt Mag. Anna Pissarek vom Dachverband von Palliativ- und Hospizeinrichtungen in Wien.