Elisabeth Wienerroither

Liebe Familie Wienerroither!

Vor mehr als 5 Jahren ist ihre Mutter verstorben.

Ich habe sie in guter Erinnerung. Meine Oma wurde oft von eurem Vater dem Gemeindearzt am Nachmittag besucht. Zum Schluss hat eure Mutter in gefahren, weil es für ihn schon zu anstrengend war. Das Leben eines Gemeindearztes und seiner Frau unterscheidet sich sehr von heute. Heute ist es in anderer Art eine Herausforderung.

Sissi und Beate ihr seit vorne im Altarraum gesessen und habt beim Kyrie vorgesungen usw. eure Mutter hat Orgel gespielt. Das hat mir so gefallen. Ich glaub ich hab meinen ganzen Mut zusammengenommen und gefragt, ob ich mitmachen darf. Oder blieb es ein Traum?

Ich hab eure Mutter bedauert und bewundert wie sie ihr Leben als Witwe mit den heranwachsenden Kindern schaffte. 

Bei einem Pfarrausflug ging sie in Weitra nicht wie die anderen ins Gasthaus Essen sondern nutzte die Zeit für Skizzen.

Im Alter durfte ich sie in Reichenau einmal besuchen, weil ich sie Ansprach auf den Tag der offenen Atelier in Linz bei dem sie mitmachte.

Es war wie eine Zeitreise. Das Haus bis zum Wohnzimmer und Küche war als könnte Dr. Wienerroither hereinspazieren. Die Ordination war gefüllt mit Schachteln voll aneinandergereihter Bilder, unglaubliche Schätze. Ich kaufte ihr zwei Aquarelle ab und fragte mich, was mit all diesen Kunstwerken geschehen wird. 

Zuletzt traf ich sie im Altersheim in Bad Leonfelden an. Aber sie erkannte mich nicht mehr.

In meiner Pension arbeite ich ehrenamtlich in der Topothek Reichenau dem digitalen Archiv der Gemeinde mit soweit als möglich. Dabei ist es mir ein Anliegen, dass die Ärzte und ihre Familien nicht vergessen werden.

Gerne möchte ich über euren Vater und eure Mutter schreiben mit eurer Erlaubnis.

bei google Suche habe ich ein wenig gefunden.

traudi.eibensteiner@reinet.at