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Eine Visionärin der Reisebranche

Nachruf auf Greta Raml (1936)
Ihr Leben war eine Reise. Bereits als junges Mädchen verspürte Greta Raml eine Sehnsucht nach fernen Ländern und den Abenteuern, die sie zu bieten hatten.

"Gemeinsam mit ihrem Bruder hat meine Mutter in der Kindheit gerne Reise gespielt. Dazu haben sie eine große Weltkarte auf den Boden gelegt und sind mit dem Finger verreist", erzählt ihr Sohn Carl. Mit dem Ziel, einen kaufmännischen Beruf zu ergreifen, verließ sie das Elternhaus und absolvierte die Handelsschule in Urfahr.

Im Alter von 20 Jahren lernte sie ihre große Liebe Karl Raml, den Leiter von Raml Reisen, kennen, und das - wie könnte es anders sein - bei einer gemeinsamen Reise nach Venedig. "Von diesem Tag an bis zum Tod meines Vaters verbrachten sie jeden Geburtstag in dieser besonderen Stadt."

1962 heirateten die beiden, ein Jahr später wurde Sohn Carl geboren, drei Jahre danach folgte Tochter Renée. Ab diesem Zeitpunkt verschrieb sich Greta Raml ihrer Familie, ohne jemals ihre Leidenschaft, das Reisen, zu vernachlässigen. Um sich den Traum eines eigenen Reisebüros zu erfüllen, gründete sie die Greta Raml Reisen GmbH, wo sie eigenständig die Reisen organisierte und die Geschäfte führte.

Eine besondere Liebe hegte sie zu Griechenland - genauer zu Chalkidiki. Zunächst plante sie dorthin für ihre Teilnehmer großartige Reisen, in den 90er Jahren kaufte sich die Familie einen Bungalow unweit vom Meer entfernt. In dem kleinen Häuschen, das ihren ganzen Stolz bedeutete, sollten fortan die Sommerurlaube stattfinden. Ob nun die Sonne, das Olivenöl oder die griechische Lebensart: "Hier konnte meine Mutter ihre Energie für ein ganzes Jahr wieder auftanken", erzählt ihr Sohn. Doch nicht nur Griechenland faszinierte die engagierte Grande Dame der oberösterreichischen Reisebranche. In den 80er Jahren organisierte sie Fernflugreisen in die USA, auch Oman und Jordanien standen auf der Liste ihrer Lieblingsdestinationen.

Schließlich stieg sie in die Geschäftsführung der Raml Reisen ein. "In ihrem Fall stimmt die Aussage: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine erfolgreiche Frau. Und das wusste mein Vater ganz genau", sagt Carl. Zudem sei seine Mutter eine Visionärin gewesen: Während Raml Reisen stets für Busreisen bekannt war, organisierte Greta Raml Partnerschaften mit Flugunternehmen. Darunter mischte sich auch ihre Idee, gemeinsam mit Biogärtner Karl Ploberger Gärten in England und Südafrika zu bereisen - eine Idee, die bis heute Früchte trägt.

In den vergangenen Jahren zog sich die begeisterte Reisende zurück und übergab die Geschäftsführung des Reisebüros ihrem Sohn Carl. Am 20. September schlief Greta Raml im Alter von 85 Jahren friedlich ein. Die Verabschiedung findet am Montag, 4. Oktober, um 11 Uhr auf dem St.-Barbara-Friedhof in Linz statt.