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Seelsorger für das Mondsee-Land

Nachruf auf Josef Edlinger (1936)
Ein Nachruf auf Pfarrer Josef Edlinger aus Mondsee.

Halb Oberösterreich musste der frisch geweihte Kaplan Edlinger durchqueren, bis er endlich als Pfarrer an seinem Zielort Mondsee ankam.

Geboren in Bad Wimsbach-Neydharting, kam Josef ans Petrinum nach Linz. Wie der Großteil seiner Maturakollegen entschied er sich für den Eintritt ins Priesterseminar. Am 29. Juni 1962 wurde er von Bischof Franz S. Zauner geweiht. Nach einer ersten Kaplanstelle in Helfenberg ging es nach Liebenau, von dort in das Ennstal nach Ternberg und Sierning. Puchkirchen am Trattberg bot ihm ab 1970 acht Jahre die Chance, als Pfarrer selbständiger zu arbeiten. Als die Pfarre Mondsee frei wurde, bewarb sich Edlinger erfolgreich.

Seiner ausgleichenden Art ist es zuzuschreiben, die damals einigermaßen gespaltene Pfarre zu einen. Fast 30 Jahre sollte Mondsee seine Heimat sein, sein guter Ruf ist auch jetzt noch zu spüren. Dass sein Nachfolger Ernst Wageneder Mondsee demnächst bereits wieder verlassen wird, habe ihm anfangs gar nicht gepasst, sagt Pfarrer Wageneder, der die pastoralen Leistungen Edlingers hervorhebt.

In Edlingers Zeit fiel der Umbau des Pfarrzentrums und die Schaffung eines Pfarrhofs im Zuge des Klosterverkaufs in den 1980er-Jahren. "Um das nötige Geld aufzutreiben bin ich öfter mit ihm zu Landeshauptmann Pühringer gepilgert", erinnert sich Alt-Bürgermeister Otto Mierl, mit dem Edlinger eine echte Freundschaft verbindet. Zweimal begleitete Mierl seinen Pfarrer auf dessen geliebten Pilgerreisen nach Lourdes. Neben der Leitung des großen Pfarrverbandes, zu dem Mondsee gehört, übte Edlinger über 20 Jahre auch das Amt des Dechants von Frankenmarkt aus. Wie gut Edlingers ruhige und fröhliche Art in der Bevölkerung aufgenommen wurde, zeigte sich noch lange nach seiner Pensionierung. "Als Pensionist wurde er zu vielen Taufen, Hochzeiten oder Begräbnissen geholt und er hat uns damit stark unterstützt", sagt Nachfolger Wagen-eder.

Auf seiner letzten Station im Seniorenheim St. Klara war Edlinger auf den Rollator angewiesen. So lange es ihm möglich war, zelebrierte er die tägliche Frühmesse im Sitzen. Seine letzte liturgische Aktion vollzog er bei der Feier des Kreuzwegs in der Kapelle des Altenheims genau 14 Tage vor seinem Tod.