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Eine lebensfrohe Verbinderin

Nachruf auf Hildegard Fischer (1931)
Das Rampenlicht überließ sie lieber anderen. Hildegard Fischer fühlte sich wohler, wenn sie im Hintergrund bleiben konnte.

Sie war bescheiden, packte aber überall an, wo sie gebraucht wurde. Jetzt ist die Mitgründerin von Fischer Brot im 90. Lebensjahr verstorben.

Am 17. September 1931 kam Hildegard Fischer als zweite von drei Töchtern in Neuhausen im Schwarzwald auf die Welt. Ihre Eltern Sophie und Karl Mössinger hatten eine Landwirtschaft, was sich in gewisser Weise als Glücksfall erweisen sollte. Es gab zwar immer viel zu tun, aber es mangelte nicht an der Nahrung. Zudem blieb die Familie von den Kriegswirren verschont. So verbrachte sie eine schöne Kindheit und Jugend und besuchte die Hauswirtschaftsschule.

Bei einem Dorffest im Nachbarort Niedereschach lernte sie ihren späteren Mann Wilhelm Fischer kennen. Die beiden heirateten und gingen nach Linz, wo der Vater ihres Mannes ein Gasthaus betrieb. 1958 legten Hildegard und Wilhelm Fischer den Grundstein für das bis heute erfolgreiche Familienunternehmen. Sie übernahmen die Bäckerei Hasenrader, Fischer Brot war geboren.

Zu diesem Zeitpunkt war das Familienglück bereits um Sohn Roland bereichert worden, der 1957 zur Welt kam. Im Abstand von jeweils drei Jahren folgten mit Alfred und Hubert zwei weitere Söhne. Hildegard Fischer unterstützte tatkräftig ihren Mann, hielt ihm den Rücken frei und zog die Söhne groß. Wie das Unternehmen immer größer wurde, so wuchs auch die Familie stetig.

Als 1992 ihr Mann Wilhelm überraschend im Alter von 60 Jahren starb, war das ein schwerer Schicksalsschlag. Doch Hildegard Fischer hatte ihre große Familie um sich und sie hatte eine Aufgabe, die ihrem Naturell entsprach. Sie unterstützte und half, kochte und verwöhnte, hörte zu und sprach auch ernste Worte, wenn es notwendig war. Es war ihr vergönnt, zehn Enkelkinder und fünf Urenkel im Arm zu halten und heranwachsen zu sehen.

So sehr ihr die Familie wichtig war, so sehr war sie auch auf Reisen. Bis ins hohe Alter war sie auf den Weltmeeren unterwegs, wanderte in Unken oder in Südtirol. Sie hatte nicht nur ein Interesse an der Welt, sondern vor allem auch an den Menschen. Bis zuletzt prägte sie mit ihrer lebensfrohen Art und ihrem Naturell, das immer das Verbindende vor das Trennende gestellt hat.

Hildegard Fischer wurde im engsten Familienkreis auf dem Barbarafriedhof in Linz beigesetzt.