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Vorbild als Pädagoge und Mensch

Nachruf auf Franz Rührnößl (1959)
Eine Schocknachricht ereilte am Wochenende die Schulgemeinschaft des BG/BRG Freistadt: Direktor Franz Rührnößl ist tot.

Der 61-Jährige starb am Samstag während einer Radtour im Waldviertel - vermutlich an einem Herzversagen. "Die menschliche Tragödie macht uns alle sehr betroffen", schilderte gestern eine Lehrerin der Schule.

Bereits am Sonntag hatte sich das Lehrpersonal in der Schule getroffen - um einander Trost zu spenden und auch, um den gestrigen Schultag zu planen. Die erste Unterrichtseinheit war gestern in allen Klassen dem Gedenken an den Verstorbenen gewidmet. In der Aula wurde eine Gedenknische eingerichtet. Schon am Sonntagabend hatten Elternverein und Schülervertretung des BG/BRG Freistadt vor dem alten Eingang zum Gymnasium in der Zemannstraße Kerzen und ein Foto aufgestellt und dazu eingeladen, Briefe und Erinnerungsstücke an Franz Rührnößl hier zu deponieren.

Der Landwirtsohn aus St. Leonhard bei Freistadt maturierte selbst 1978 am Gymnasium Freistadt und kehrte nach seinem Studium, das er 1989 mit einer Promotion "sub auspiciis praesidentis" abschloss, als Lehrer für Deutsch und Englisch an "seine" Schule zurück, die er in den vergangenen neun Jahren auch mit viel Engagement leitete. Darüber hinaus war Rührnößl auch Sprecher der AHS-Direktoren in Oberösterreich. Unter Rührnößls Führung kletterte die Schülerzahl beständig nach oben.

Als Direktor galt der heimatverbundene Sohn des ehemaligen St. Leonharder Bürgermeisters als korrekt, höflich, leistungsorientiert, aber auch einfühlsam. "Er hat den Schülern stets das Gefühl gegeben, dass sie mit ihm auf Augenhöhe über alles reden können", erinnert sich eine Pädagogin. Als es heuer im Frühjahr galt, angesichts der Corona-Pandemie den Schulbetrieb völlig neu zu organisieren, arbeitete Rührnößl buchstäblich Tag und Nacht, um nach dem Lockdown einen erfolgreichen Neustart zu ermöglichen. "Wir haben viele neue Erfahrungen gemacht in den vergangenen Wochen", sagte Rührnößl Anfang Mai in einem OÖN-Interview. Als Lehrer müsse man immer offen sein für Neuerungen, ohne dabei Bewährtes allzu schnell über Bord zu werfen. Diese Balance zu halten, ist Rührnößl gemeinsam mit seinem Lehrerkollegium stets gut gelungen.

In seiner Heimatgemeinde St. Leonhard bei Freistadt engagierte sich Rührnößl unter anderem ehrenamtlich für die Pfarre. Seine große Leidenschaft war der Faustballsport: Er war nicht nur Trainer der Damenmannschaft seiner Heimatgemeinde, die es bis in die Bundesliga schaffte, sondern auch Präsident des Faustballverbands von Oberösterreich.