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Powerfrau, nicht nur in der Schuldnerberatung

Nachruf auf Christa Schirl-Hager (1962)
"Ich habe ein Prozent Heilungschance, das bin ich selbst", sagte Christa Schirl-Hager nach ihrer niederschmetternden Diagnose Krebs an der Bauspeicheldrüse zu ihrer Familie mit Tochter Anna und Lebensgefährten Gerold.

Beruflich erfüllte sie ihre Aufgaben wie bisher, solange es ging. Aus Wels stammend, besuchte sie das Schauer-Gymnasium, studierte Jus in Linz und machte in Salzburg das Doktorat. Danach arbeitete sie in einer Bank, als Tochter Anna auf die Welt kam. Sie kehrte mit ihrem damaligen Mann nach Oberösterreich zurück und fing bei der Schuldnerberatung an. Christa Schirl-Hager konnte viele Dinge nebeneinander erledigen: Studium, Mutterschaft, Partnerschaft, Job. Nach der Trennung 1993 war sie alleinerziehend.

"Unser Verhältnis war schon immer sehr stark, ich habe meine Mutter als selbstbewusst und stark erlebt", erzählt Anna Taferl, die Christa mit Charlotte vor eineinhalb Jahren zum ersten Mal zur Oma gemacht hat. Christa Schirl-Hager kümmerte sich mit aller Kraft um die Anliegen der Schuldnerberatung: "Sie war in Wels das Gesicht der Schuldnerberatung", sagt Thomas Berghuber, Geschäftsführer in Oberösterreich. "Christa war extrem belastbar und zu sich selbst sehr streng. Sie konnte, wenn es sein musste, aber auch anschaffen. Sie war aber auch herzensgebildet". Damit meint er ihre Fertigkeiten in fünf Sprachen und vier Musikinstrumenten.

"Sie hatte ein enormes Allgemeinwissen und hätte jedes Wissensquiz gewonnen", sagt Lebenspartner Gerold Steiner. Gemeinsame Reisen standen unter dem Zeichen der Kunst, aber nicht nur: Christa liebte und verstand es auch zu kochen. "Wir haben beide einen Thai-Kochkurs besucht und standen gerne miteinander am Herd." Freude macht ihm und ihrer Familie ein Kochbuch, das Christa aus allen Rezepten, die ihr zusprachen, erstellt hat. Gerold war ihr letzter Mann. Zwei Jahre zuvor erlebte sie mit, wie ihr zweiter Ehemann einen Sekundenherztod erlitt. Aber Christa erwies sich einmal mehr als Powerfrau und ließ sich nicht unterkriegen. Wie nach der Diagnose. Hoffnung machte ihr Enkelin Charlotte und, dass ihre Tochter Anna in wenigen Wochen ein zweites Kind bekommen wird. "Nur Mama wusste den Namen des Kindes", sagt die hochschwangere Tochter.