Ein "Löwenherz" für den Kajaksport

Ihr "Löwenherz" war Richard Starmayr, einer der ganz Erfolgreichen im Kajakverein "Schnecke". Sechs Staatsmeistertitel, dreimal Vereinsmeister, 1989 bei der Weltmeisterschaft in Dänemark zweimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze. Selbst der stärkste Wind konnte Starmayr von dieser für ihn so erfolgreichen WM nicht fernhalten. "Bei der Fahrt nach Dänemark kippte der Wohnwagen durch eine Windböe, alle Marmeladegläser meiner Mutter gingen zu Bruch", erinnert sich Barbara Greinecker, Starmayrs jüngste Tochter. Klar, dass ihr Vater dem Wohnwagen lange die Treue hielt.
Die Wiege Starmayrs stand in Wien-Alsergrund, bald nach seiner Geburt zogen die Eltern mit ihm und seiner Schwester in die Linzer Bürgerstraße, wo der Vater als Bäckermeister die Starmayr-Bäckerei betrieb. Dessen Hobby war das Kajakfahren im Verein "Schnecke."
Wenig verwunderlich, dass die Begeisterung für diesen Sport auf Richard überging. Beruflich ging der Filius andere Wege. Er lernte Schriftsetzer und verbrachte beim Wimmer-Verlag seine gesamten 45 Berufsjahre. Als Abteilungsleiter der Schriftsetzerei ging er 1999 in Pension. Natürlich war er wehmütig, dass sein geliebter Beruf ausstarb: "Vati hat nie aufgehört, sich über Fehler in der Zeitung zu ärgern", sagt Tochter Barbara.
Doch zurück zum Sporteln: "Löwenherz, wie wir Richard immer nannten, hat fast jeden Abend trainiert. Er war unser Bester und über viele Jahre unschlagbar", sagt Vereinskollege und Freund Manfred Mahrle. Richard Starmayr führte den Verein mehrere Jahre als Obmann und zeichnete in dieser Zeit für den Neubau des Bootshauses verantwortlich.
Als "ausgeglichene und hilfsbereite Frohnatur" wird der athletisch gebaute Kollege von Mahrle beschrieben. Zweimal war Starmayr verheiratet. Aus der ersten Ehe stammen die Töchter Maritta und Sabine, aus der zweiten Ehe, die mit dem Tod seiner Frau Renate vor drei Jahren endete, Tochter Barbara.
Seinen Töchtern hinterließ Starmayr das Prinzip, "Ziele bis zum Ende zu verfolgen und nicht aufzugeben", wie es Sabine Starmayr formuliert. "Er war ein perfekter Motivator." Von Tochter Maritta war Richard Starmayr dreifacher Opa und Uropa des kleinen Marvin.