Erfolgreiche Karriere eines Siebenbürger Sachsen

2014 verkaufte er die Firma zwar, in die Pension hat sich Friedrich "Fritz" Schmidt aber noch lange nicht verabschiedet. Fortan befasste er sich mit dem Bau von Mietshäusern. Schmidt brauchte Aktivität. Fleißig zu sein lag ihm im Blut.
Seine Wurzeln liegen im rumänischen Siebenbürgen. Auf Planenwägen kam seine Familie mit ihm als eineinhalbjährigen Buben und fünf weiteren Kindern in die Gegend von Wilhering. Vater Friedrich schuf in Hörsching mit seinem Sohn Fritz ein Betonwerk zur Erzeugung von Ziegeln. Aus Platzgründen wurde ein Bauernhof in Marchtrenk gekauft, das Geschäft auf die Produktion von Alutüren, Fenster und die Erzeugung von Wintergärten spezialisiert. Als der Platz wieder zu eng wurde, konnte 2003 eine große Produktionshalle errichtet werden. Ab dem Tod des Vaters 1977 war Fritz alleiniger Gesellschafter, an seiner Seite bald Helga, die er 1983 heiratete. "Er war der Kopf, ich die Ausführende", beschreibt die Witwe.
Stolz waren beide auf einen 100 Quadratmeter großen Vorzeige-Wintergarten in ihrem Haus. Dort fanden sie Rückzug, dort konnte Fritz aber auch seine Liebe zur Natur ausleben. Dass in seinem fast immer offenen Wintergarten Vögel anzutreffen waren, störte ihn keineswegs. "Große Hobbys hatte mein Mann ansonsten nicht", sagt Gattin Helga. 2009 erhielt er vom Land das Silberne Verdienstzeichen für seine Aktivitäten. Fünf Jahre später verkaufte er Sunhouse. Sein Sohn Friedrich aus erster Ehe führte bereits selbst ein eigenes Unternehmen. "Natürlich ist das meinem Vater schwer gefallen, allmählich konnte er sich aber damit abfinden, und er hat mich zu meinem Weg beglückwünscht."
Engagiert zeigte sich Friedrich Schmidt bei Aktivitäten der Siebenbürger Sachsen. Mehrere Male besuchte er die alte Heimat. Davon abgesehen führten ihn Reisen mit seiner Gattin nach Kuba, Sri Lanka oder in heimische Thermen. Bei einem ihrer Gespräche fragte Friedrich seinen Vater, wie viele Häuser er noch zu bauen beabsichtige. Es sei jetzt das letzte, habe er geantwortet und Gattin Helga bestätigt, dass er sich jetzt nun wirklich den Ruhestand vergönnen wollte. Sein plötzlicher Tod verhinderte es, dass Friedrich Schmidt die Vollendung seiner letzten Häuser noch erleben hätte können.