Eine verbindende Persönlichkeit für Linz
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger trifft den Charakter von Werner Vrabic punktgenau. Er war der Schriftführer des Vereins "Freunde der Stadt Linz".
Seine Lebensgefährtin Ursula Stadler hat ihn zum Verein gebracht. "Leicht hätte Werner den Obmann machen können", sagt Vereinschef Johann Mitterer, "aber Werner wollte das nicht. Trotzdem war er die zentrale Figur für uns." Unermüdlich organisierte Vrabic für die 300 Vereinsmitglieder Veranstaltungen oder Ausflüge, und, was ihm besonders wichtig war: Er dokumentierte die Ereignisse für das Vereinsblatt penibel. "Werners Veranstaltungen waren meistens sofort ausgebucht, weil man sicher sein konnte, dass man dabei etwas Originelles erleben konnte", sagt Mitterer. In die Wiege war Werner Vrabic diese Rolle nicht gelegt. Am Linzer Bindermichl aufgewachsen, lernte er Drogist und spezialisierte sich auf den Verkauf von Heilmitteln und Verbandsmaterialien. "Gelegentlich durfte ich ihn unterstützen, wenn er bei der Welser Messe einen Verkaufsstand zu betreuen hatte", erinnert sich Tochter Petra Binder. Fünf Jahre nach ihr ergänzte Sohn Gernot die Familie. Im Lauf der Jahre zerbrach zwar die Ehe der Eltern, "Weihnachten und Geburtstage feierten wir trotzdem immer alle miteinander, auch unsere Mutter war immer mit dabei, genauso wie die inzwischen fünf Enkelkinder", sagt Tochter Petra. Werner Vrabic führte ein bescheidenes Leben. Große Urlaube waren seine Sache nicht, bis auf Italien: "In Bibione oder in Lignano war er glücklich, aber auch dort reichte ihm ein Glas Rotwein, Pizza oder Nudeln."
Wichtig war Vrabic seine wöchentliche Herrenrunde am Freitag. Dort traf er seine Freunde wie Peter Mühlberger, der Werners Verlässlichkeit so schätzte: "Er war ein lustiger Kerl, der uns alle immer wieder aufgeheitert hat." Mitglied dieser Runde war weiters ORF-Radiolegende Walter Witzany. Ihm imponierte an Werner die kritische Sichtweise: "Der Werner war so ein lieber Matschkerer", sagt Witzany.
Eine fortschreitende Erkrankung erschwerte sein Leben in den letzten Jahren zusehends. Dass er so lange halbwegs gut leben konnte, sei nicht zuletzt seiner Vereinsarbeit zuzuschreiben, heißt es.