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Vollblutwirt am Pöstlingberg

Nachruf auf Michael Schöllhammer (1946)
Der Pöstlingberg war dem verstorbenen Seniorwirt vom Freiseder und vielen seiner Freunde nicht nur in religiöser Hinsicht heilig. Am liebsten hätten sie ihn so wie früher als eigene Gemeinde gesehen.

Als Michael Schöllhamer geboren wurde, war der Freisederhof eine kleine Jausenstation, die 1960 vergrößert wurde und 19 Jahre später von Michael als Erstgeborenem von drei Geschwistern übernommen wurde. Gemeinsam mit seiner 1972 angetrauten Gattin Gertrude packte er an, versorgte vormittags die Tiere, produzierte Most und nachmittags war er für die Gäste da. Nach und nach trennte er sich von dieser Doppelbelastung, das Wirtshaus wurde um- und ausgebaut: "Jeden Raum hat er mit seinen eigenen Händen verschönert, er stand ja nach wie vor so gerne in seiner Werkstatt", sagt seine Frau Gertrude. Besonders um Weihnachten war Schöllhammer oft auch nächtens dort zu finden, wenn er seine geliebten hölzernen Weihnachtsgeschenke schnitzte. Im Wirtshaus selbst war er die Zentralfigur: "Er erzählte so gerne Witze und unvergesslich bleiben mir auch seine Reise-Achterl, mit denen er lustige Gästegruppen noch animierte, ein wenig zu bleiben."

Gut gepasst hat zu dem technikbegeisterten Wirt seine Leidenschaft für das Fotografieren, der er besonders bei den großen Reisen nachkommen konnte: "In China waren wir, in den USA, am Persischen Golf, mit den Kindern zum Wandern in Tirol oder im Winter in Obertauern", erzählt seine Gattin. Dass der äußerlich so kraftvoll-lustige Mensch viel durchgemacht hat, war nur wenigen bekannt. Schon in der Jugend musste er sich vier Tumoroperationen am Hals unterziehen, andere schwere Krankheiten kamen dazu und zuletzt wieder der Tumor am Hals. Schöllhammer ertrug die damit verbunden Schmerzen, so seine drei Kinder, tapfer "wie ein Stehaufmanderl". Ein enger Freund war Christoph Leitl, beide sind am Pöstlingberg aufgewachsen, ihre Beziehung hat bis zuletzt angehalten, sagt der Ex-Wirtschaftskammerpräsident: "Ich habe mit Michl einen guten und lieben Freund verloren." Schöllhammer hat den Betrieb 2003 an seinen Sohn Michael übergeben. Im Vorjahr starb seine Mutter, sein eigener Begräbnistag fällt ausgerechnet auf den Todestag seines Vaters heute vor 38 Jahren. Das Begräbnis wird um 10 Uhr in der Pöstlingbergkirche gefeiert.