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Klaus Dantlinger: Mehr als 250 Ligaspiele für den LASK

Nachruf auf Klaus Dantlinger (1962)
Im Fußball regiert die Ellbogentechnik meist nicht nur auf dem Platz. Wer erfolgreich ist, der bekommt es rasch mit Kritikern und Neidern zu tun. Bei Klaus Dantlinger war das immer ganz anders.

Niemals wäre jemandem auch nur ein schlechtes Wort über den "Abräumer" in der LASK-Abwehr über die Lippen gekommen. Sympathisch, geradlinig, bodenständig, immer freundlich - es genügen wenige Worte, um das Vorbild vieler Jungkicker von damals zu beschreiben. In der Nacht auf Freitag ist Klaus Dantlinger im 58. Lebensjahr nach langer, schwerer Krankheit gestorben.

Die Bezeichnung "LASK-Legende" hat er sich dank seiner Leistungen mehr als verdient. 20 Jahre lang - von 1973 bis 1993 - stand Dantlinger ohne Unterbrechung für die Schwarz-Weißen auf dem Feld. Den Spitznamen "Claudio" erhielt er, um bei Kommandos im Spiel Verwechslungen mit Torhüter Klaus Lindenberger zu vermeiden. Auf dem Platz agierte Dantlinger stets elegant und mit Übersicht. Für die Gegenspieler gab es am beinharten 1,90-Meter-Hünen kein Vorbeikommen. Im gegnerischen Strafraum war er für seine Kopfballstärke bekannt und oft für den LASK nach Eckbällen erfolgreich. Insgesamt kam Dantlinger auf mehr als 250 Meisterschaftseinsätze für die Linzer.

Auch im Europacup war er in der Erfolgsmannschaft von Trainer Hans Kondert stets dabei. Unvergessen: der 1:0-Heimsieg über Inter Mailand im Jahr 1985. Der Erfolg der Amateure aus Oberösterreich machte damals europaweit Schlagzeilen. Während die Inter-Stars Rummenigge, Altobelli & Co am Tag nach dem Spiel ausschlafen und dann im Privatjet heimfliegen konnten, teilte der OKA-Angestellte Dantlinger ab 6.30 Uhr früh schon wieder die Post an die Kollegen aus. "So lange wie am Tag nach dem Inter-Spiel hat meine Runde aber nie gedauert", erzählte er einmal im OÖN-Gespräch. Angebote anderer Klubs gab es genug. Dennoch wäre es für den Familienmenschen - er hinterlässt Gattin Renate und Tochter Christina - nie infrage gekommen, den Job in der heutigen Energie AG gegen einen Profivertrag einzutauschen. "Wir sind damals von 6.30 Uhr früh bis 14.30 Uhr arbeiten gegangen - und von dort dann direkt zum Training. Das wäre heute unvorstellbar."

Der Fußball ließ ihn nie los. Nach der Zeit beim LASK ließ er die Karriere bei St. Florian und St. Valentin ausklingen. Erst als im Alter von 44 Jahren die Hüfte nicht mehr mitspielte, war 2006 mit dem Meisterschaftsfußball Schluss. Im Seniorenteam von St. Valentin kickte er weiter mit. Sein Arzt hatte damit weniger Freude.

Der letzte Gegner war leider zu stark. Es schien, als hätte Klaus Dantlinger erfolgreich gegen den Krebs angekämpft. Am Ende war das Spiel aber nicht einmal für ihn zu gewinnen.