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Atomphysik im kleinen Finger

Nachruf auf Ernst Knoglinger (1931)
Geboren wurde der international angesehene Atomphysiker Ernst Knoglinger in Ried im Innkreis. Weil sich sein Vater – ein Lehrer – aber nach Peuerbach versetzen ließ, wuchs Ernst Knoglinger im Hausruckviertel auf, machte die Matura und inskribierte an der Universität Wien.

"Mein Vater nutzte die damalige Aufbruchsstimmung für Naturwissenschaften", sagt Ernst Knoglingers Sohn Ludwig. Den ersten Job bekam Ernst Knoglinger in den Linzer Stickstoffwerken. Als Spezialist für Atomphysik sah Vater Ernst aber wenig Zukunft in Österreich, weshalb er mit seiner Familie nach Frankfurt zog, wo er bessere Forschungsbedingungen vorfand. Ein paar Jahre später war Mannheim (Babcock Brown Boveri Reaktor GmbH) seine Arbeitsstätte. Ohne die inzwischen erwachsenen Kinder (Sohn Ludwig lebt unter dem Künstlernamen Ripoff Raskolnikov als Bluesmusiker, Singer-Songwriter und Gitarrist in Graz, Sohn Ernst leitet im deutschen Harz eine Klinik als Internist) übersiedelte das Ehepaar Knoglinger dann in die Schweiz, wo Knoglinger im Paul-Scherrer-Institut in Villigen tätig war.

Nach der Pensionierung 1996 ging es zurück nach Linz. Das Leben als Pensionist wollte Ernst Knoglinger nicht so recht genießen: "Mein Vater hatte außer dem Tennisspielen kaum ein Hobby", sagt Ludwig, "am liebsten rechnete und forschte er und er publizierte fast bis zuletzt ständig." Vor zwei Jahren erlitt Ernst Knoglinger einen Schlaganfall und "kämpfte verbissen dafür, wieder ohne Rollator gehen zu können". Vor zwei Wochen starb Erika, die Gattin Knoglingers, mit der er 64 Jahre verheiratet war.

Man werde sich von beiden an einem noch nicht definierten Termin gemeinsam am Linzer Urnenhain verabschieden, so die Familie.