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Oberösterreichs erste Nachrichtensprecherin - eine markante Stimme ist verstummt

Nachruf auf Laetizia Rauch (1927)
"Freude" bedeutet der durchaus seltene Vorname "Laetizia". Im Fall von Laetizia Rauch, die am 22. Juli hochbetagt im 92. Lebensjahr verstorben ist, war er lebensbestimmend.

Das Theater hatte es dem lebenslustigen Mädchen angetan, und so absolvierte sie im damaligen Linzer Bruckner-Konservatorium die entsprechende Ausbildung. Kaum auf der Bühne, traf sie auf Alfred Schwetz, den Intendanten des ORF, dessen Einladung zum Radio sie nicht widerstehen wollte.

Der ORF, damals noch im Linzer Brückenkopfgebäude situiert, brauchte Laetitia zunächst als Sekretärin im Aktuellen Dienst, nebenher assistierte sie aber bereits bei Hörspielen den jeweiligen Regisseuren.

1968 erst, also im Alter von 40 Jahren, war sie erstmals persönlich im Radio zu hören, als Sprecherin von Nachrichten.

Diese Rolle übte sie bis zu ihrer Pensionierung 1986 aus, als erste und einzige Sprecherin im ansonsten männlichen Sprecherteam des ORF Oberösterreich. Unzähligen Hörern wurde ihre prägnante Stimme in diesen Jahren vertraut. "Frau Rauch war eine attraktive Erscheinung, der die Männerherzen zuflogen", erinnert sich Kurt Rammerstorfer, der derzeitige ORF-Landesdirektor, der damals ein junger Redakteur war.

"Titzi", wie sie amikal genannt wurde, kannte er recht gut. Sie war für jeden Spaß zu haben und ihren Kollegen auch nie gram, wenn sie sich mit ihr immer wieder manch üblen Scherz erlaubten. So verlor sie auch kaum die Haltung, als ihr beim Verlesen der Nachrichten ein Kollege einst von hinten eine tote Maus vor die Nase hielt.

Ein Fehltritt nach einem abendlichen Konzertbesuch vor sechs Jahren bescherte ihr einen komplizierten Knochenbruch, der sie in den Rollstuhl und in das Pflegeheim brachte.

Ehemalige Kollegen und ihre einzige Verwandte, die in den USA und Schweden lebende Nichte Christina, kümmerten sich regelmäßig um die immer unverheiratet gebliebene Seniorin bis zu ihrem Tod.