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Er war ein Pionier des Zeitungswesens

Nachruf auf Johann Rechberger (1928)


Fünf Jahrzehnte stand Johann Rechberger im Dienst der Druckerei Wimmer. Er machte Karriere, war zuerst Assistent der Geschäftsleitung, wurde 1986 zum Geschäftsführer bestellt und leitete die Projektgruppe, die 1990 zur Inbetriebnahme der modernsten und leistungsfähigsten Zeitungsrotation Oberösterreichs in einem neuen Produktionsgebäude führte. Ende 1993 ging er in den Ruhestand. Nach längerer Krankheit ist er vergangenen Sonntag im 91. Lebensjahr verstorben.

Rechberger war ein Grandseigneur der alten Schule: Einer mit Handschlagqualität, untadelig als Mensch, fachlich qualifiziert, zuverlässig und loyal. Nach der Matura 1946 an der Fadingerschule in Linz trat er als kaufmännischer Angestellter in die Druckerei Wimmer ein. Nach seinem Aufstieg in die Geschäftsleitung baute er die Betriebsabrechnung auf, leitete die Umstellung des kaufmännischen Bereichs und der Druckerei auf EDV. 1983 folgte die Umstellung der Satzproduktion von Blei- auf Fotosatz. "Rechberger hatte entscheidenden Anteil an der technologischen Innovation des Druckerei- und Zeitungshauses", sagt OÖN-Herausgeber Rudolf Andreas Cuturi. Ab 1986 leitete er den Verkaufs- und Produktionsbereich der Druckerei. Nach der Pensionierung wechselte er in den Aufsichtsrat, dem er noch zehn Jahre angehörte.

1928 in St. Georgen geboren, übersiedelte Rechberger als Neunjähriger mit den Eltern und den beiden Schwestern nach Steyregg. Sein Vater war Eisenbahner, die Mutter betrieb eine Greißlerei. Mit 16 wurde er zu den Luftwaffenhelfern einberufen, kurz vor Kriegsende nach Passau überstellt. Die Heimkehr in einer Zille auf der Donau war ein Hasardspiel mit glücklichem Ausgang.

Mit seiner Gattin Antonia hatte er zwei Söhne: Gerhard ist Mediziner in Wien, Helmut Professor an der TU Wien. Neben Familie und Beruf hatte Rechberger noch weitere Interessen: Er war Gründungsmitglied des Steyregger Tennisclubs und begabter Fotograf. Sein musikalisches Talent verwirklichte er bei der Stadtkapelle Steyregg und bei einem Schrammelquartett.

Nach 62 Ehejahren starb 2016 seine Gattin - ein Schicksalsschlag, von dem er sich nicht mehr erholte. Heute um 14 Uhr wird er in der Stadtpfarrkirche Steyregg verabschiedet.