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Josef Windhager: Der stille Macher am Wolfgangsee

Nachruf auf Josef Windhager (1931)
Er war geistig rege bis zuletzt und für einen 86-Jährigen ausgesprochen aktiv. Doch am Samstag wurde Josef Windhager von einer Sekunde auf die andere aus dem Leben gerissen.

Seine Heimatgemeinde verliert mit ihm einen hoch angesehenen Altbürgermeister und einen Mann von stiller Größe.

Josef Windhager war gelernter Schmied, wurde aber durch seine Heirat zum Landwirt und später auch zum Transportunternehmer. Den Menschen im Salzkammergut bleibt er aber als jemand in Erinnerung, der St. Wolfgang geprägt hat wie keiner vor ihm.

Er setzte den Tunnel durch

1985 bis 1996 war Windhager VP-Bürgermeister von St. Wolfgang. Es war die Zeit der großen Infrastrukturprojekte. Der Umfahrungstunnel wurde errichtet, ebenso das Veranstaltungszentrum "Michael-Pacher-Haus" sowie das große Parkhaus außerhalb des Ortszentrums. "Er war ein stiller Macher - aber ausgesprochen beharrlich", sagt ein ehemaliger Mitstreiter. "Keiner glaubte an den Tunnel. Der Sepp ließ einfach nicht locker und setzte das Projekt durch." Heute könnte sich in der Tourismusgemeinde am Wolfgangsee niemand mehr den Durchzugsverkehr vorstellen.

Der gesellige Bürgermeister war stolz darauf, Deutschlands Bürgermeister Helmut Kohl - der jeden Sommer Urlaub am Wolfgangsee machte - seinen Freund nennen zu dürfen. Stolz war er auch auf "seine" Skistars Rudi Nierlich und Roswitha Raudaschl. Er selbst hielt es mehr mit der Musik - genauer: mit dem Dreigesang. Aber auch die Jagd und der persönliche Einsatz in der Feuerwehr gehörten zu seinen Leidenschaften.

Unmittelbar nach seinem Rücktritt als Bürgermeister im Jahr 1996 wurde Josef Windhager zum Ehrenbürger von St. Wolfgang ernannt. Am Donnerstag nimmt der Ort betroffen Abschied von ihm. "Wir verlieren mit Sepp einen wichtigen Gestalter, ein großes Vorbild und einen Freund, für den das Miteinander in der Gemeinde stets an erster Stelle stand", sagt VP-Bürgermeister Franz Eisl, sein politischer Enkel. "Wir verneigen uns in Dankbarkeit und Anerkennung vor seiner menschlichen und politischen Lebensleistung."