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Gourmet und Wirt mit Leib und Seele

Nachruf auf Josef Sigl (1952)
Für viele war er der Wirt schlechthin, der in der Linzer Gastroszene auf vielen Ebenen mitmischte.

Für andere war er der ambitionierte Koch, der auf seine Hauben stolz war und auch in seinem letzten Lokal, im Gasthaus zur Ewigen Ruh in Linz, die Gourmet-Urkunden an der Wand hängen hatte. Für manche war er ein ziemlich bester Freund, mit dem man genießen und Spaß haben konnte. Josef Sigl (65), die personifizierte Linzer Gastlichkeit, starb völlig überraschend am 19. März an den Folgen eines Herzinfarkts.

"Bleib immer du selbst und kümmere dich nicht, was die anderen denken", gab Sigl seiner Tochter Lisa, seinem einzigen Kind, bei deren Maturafeier mit auf den Weg. Das Machen, das Tun, liegt bei den Sigls in der Familie. Lisa ist die tüchtige neue Chefin im Hotel Schwarzer Bär in Linz an der Seite ihres Verlobten Michael Nell. Papa Josef -"Papa Joe" hieß eines seiner Lokale - war mächtig stolz.

Der Schwanenstädter, der in Rüstorf aufwuchs, wusste, wie hart die Gastro-Branche ist. Sigl war gelernter Konditor, als er an die Hotelfachschule nach Innsbruck ging. In Linz rief dann der Wienerwald, wo er 1975 bis 1978 das Restaurant leitete. 1978 bis 1980 hatte er den Klosterhof über.

Auf eigene Rechnung tätig zu sein, war Sigls Bestreben. Er kaufte das Restaurant Getreidemühle in der Klammstraße und war Vorreiter und Pionier zugleich. Denn es war das erste Linzer Vollwertlokal.

1988 übernahm Sigl die Gastronomie im Ursulinenhof und hatte goldene Jahre. 2009 bis 2014 übersiedelte er gastronomisch in die Linzer Altstadt und eröffnete das Gasthaus Römerbrunnen. "Dem Alter entsprechend gehe ich in die Altstadt", sagte Sigl mit dem für ihn typischen feinen Humor.

Nebenbei tat er Gutes im Lions-Club, lebte seine Genussmensch-Komponente als Chevalier beim Champagnerorden, freute sich darüber, von der Feinschmeckervereinigung Chaine des Rotisseurs mit vielen Auszeichnungen bedacht worden zu sein, und radelte im Sommer jeden Ruhetag fast 70 Kilometer. 1994 bezeichnete Sigl als sein Glücksjahr. "Da wurde meine Tochter Lisa geboren, da habe ich meine erste Haube erkocht und meinen Tennispartner das erste Mal besiegt", pflegte er launig zu sagen.

Die Verabschiedung findet amMittwoch, 28. März, um 13 Uhr auf dem Barbara-Friedhof in Linz statt.