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Wilhelm Mayrhofer: Er legte Spuren in der Heimat frei

Nachruf auf Wilhelm Mayrhofer (1940)

Heimatbücher, Familienchroniken und überhaupt die Geschichte der Region rund um Gallneukirchen und Engerwitzdorf waren die große Leidenschaft von Wilhelm Mayrhofer.
 

Über Stunden konnte er sich in einem Archiv vergraben, Fotos und Dokumente sichten, sich Notizen machen und Verbindungen in die Gegenwart aufspüren.

Geboren am 27. Mai 1940 in Gallneukirchen, war seine Kindheit geprägt von Not und Elend der Kriegszeit. Nach vier Klassen Volksschule und zwei Jahren Hauptschule in Gallneukirchen wechselte er mit Hilfe des damaligen Pfarrers in das Petrinum nach Urfahr. Die Noten waren gut, aber das Leben im Internat- Heimaturlaub gab es nur zu den hohen Feiertagen - wurde dem freiheitsliebenden Schüler auf Dauer unerträglich: Nach drei Jahren Petrinum wechselte er in das Akademische Gymnasium an der Linzer Spittelwiese, wo er 1960 maturierte. Einen Monat später heuerte er als Redaktionsaspirant beim damaligen Linzer Tagblatt an. Dieser Redaktion blieb er bis zur Einstellung des Blattes im Oktober 1991 treu. Neben seiner Familie - er heiratete 1963 seine Erni, mit der er die Kinder Willi, Rudi und Claudia groß zog - und seiner fordernden beruflichen Tätigkeit begann Mayrhofer 1965 das Studium der Rechte an der Johannes-Kepler-Universität. Bereits 1971 schloss er das Studium mit dem Doktortitel ab.

Sein großes Hobby, dem er sich mit viel Engagement widmete, war die Erforschung der Geschichte seiner geliebten Heimat. Als im Oktober 1972 der Heimatverein Gallneukirchen neu gegründet wurde, war er Gründungsmitglied. Sein Wissen und seine Forschungsergebnisse brachte er als Mitgestalter des Gallneukirchner Heimatbuchs ein, das 1982 erschien. Die Einstellung des OÖ Tagblatts bedeutete für Mayrhofer den Verlust eines sicher geglaubten Arbeitsplatzes. Einen beruflichen Neubeginn gab es als Pressereferent an der Universität Linz. Mit dem Eintritt in die Pension begann Mayrhofer mit seinem Lebenswerk, dem Engerwitzdorfer Heimatbuch, für das er bereits seit Jahrzehnten Material gesammelt hatte. 2007 wurde dieses Werk der Bevölkerung präsentiert.

Für seine penible Arbeit in der Heimat- und Ahnenforschung wurde Wilhelm Mayrhofer mit dem Konsulententitel für Kulturpflege sowie mit dem Ehrenring der Gemeinde Engerwitzdorf gewürdigt. Bis zum letzten Tag vor seinem Krankenhausaufenthalt arbeitete er. Zudem zeugen Tausende Fotos, die der passionierte Fotograf aus den vergangenen Jahrzehnten hinterlässt, von seiner Liebe zum Land und den hier lebenden Menschen.