Hannes Obrist: Immer ein Lächeln
Eine unheilbare Krebserkrankung riss jetzt den 55-jährigen Wolfsegger Malermeister und Gastwirt aus dem Leben.
Hannes war erst eine Woche alt, als seine Eltern wegen des Bombenterrors in Südtirol in den Hausruck übersiedelten. Nach der Hauptschule absolvierte er die Fachschule für Malerei in Baden und die Meisterschule in Innsbruck (er war der jüngste Meister Österreichs). 33 Jahre lang arbeitete er in der Firma Doubrava.
Seine Eltern haben in Wolfsegg das Gasthaus "Schlosstaverne" aufgebaut, das er 1994 mit seiner Frau Andrea übernahm. "Die gute Wirtshauskultur war ihm ein großes Anliegen", schildert die Witwe. Wichtig waren ihm die Vereine und die Stammtische, die er regelmäßig besuchte.
Seine große Leidenschaft waren das Motorradfahren und das Reisen. "Er hat Stress gekriegt, wenn er einmal im Quartal nicht weg war", erinnert sich seine Gattin. Mit den Spezis hat er abenteuerliche Biketouren unternommen - so durch die Wüste Gobi, ein anderes Mal durch Chile. Nach einem schweren Arbeitsunfall 2004 entdeckte er dann den Golfsport für sich.
"Hilfsbereit, gefällig, hat immer zuerst an die anderen gedacht und sich nie in den Vordergrund gestellt", so beschreibt ihn Sylvia Kaltenbrunner, eine Jugend- und Reisefreundin. "Vor allem war er ein grader Michl", ergänzt Andrea Obrist, aber Streit hat’s mit ihm nie gegeben. Sehr stolz war er stets auf Sohn Gregor und Tochter Hanna.
Mehr als 800 Menschen kamen zur Verabschiedung: "So ein Begräbnis hat Wolfsegg noch nie erlebt", sagt die Frau, die von dieser Anteilnahme überwältigt war. Eine Wolfseggerin wunderte sich nicht über die große Zahl an Trauernden: "Wenn ihn so viele Leute mög’n haben." Andrea Obrist: "Das ist uns ein kleiner Trost."