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Edith Paischer: Für Kunsthandwerk und Sozialdemokratie

Nachruf auf Edith Paischer (1929)
Seit der Pensionierung hat sich die Braunauerin Edith Paischer mit all ihrer Hingabe dafür eingesetzt, dem Kunsthandwerk wieder mehr Bedeutung zu verleihen.

Sie war dabei ebenso beharrlich und erfolgreich wie in ihrem politischen Engagement, das ihr seit früher Jugend ein Anliegen war. 1946 hat sie - wie sie sich in einem OÖN-Interview erinnerte - das SPÖ-Büro in Braunau als Sekretärin aufgebaut. Von 1982 bis 1991 war sie Bundesrätin und vertrat dabei gleichermaßen die Interessen ihrer Partei und der Region Braunau.

Als Zeitzeugin konnte sie fesselnd vom Zweiten Weltkrieg und dem schwierigen Neuanfang der Braunauer SPÖ berichten. Ihre eigene Lebensgeschichte war davon geprägt: In Mauerkirchen als lediges Kind zur Welt gekommen, wuchs sie bei liebevollen Pflegeeltern in Braunau auf, gründete später eine eigene Familie, die ihr sehr wichtig war, zuletzt vor allem ihre Enkel.

Im Jahre 2012 organisierte Konsulentin Edith Paischer die Ausstellung "Innviertlerisch-Bayerisches Kunsthandwerk" noch selber, dann übergab sie den Verein wohlgeordnet an Nachfolger. Nach einem Schlaganfall musste sie sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen, am 15. Oktober ist sie ruhig für immer eingeschlafen und wird im Kreis der Familie beerdigt. Gäste und Freunde beschenkte sie gern mit teils selbstgefertigen

Kunsthandwerksgegenständen, je nach Jahreszeit mit Ostereiern oder Weihnachtlichem. Auch ihr Totenbild ziert eine Klosterarbeit, "Schlafendes Kind im Paradiesgarten", ist der passende Titel.

Der Sozialdemokratie blieb Edith Paischer ihr Leben lang eng verbunden. "Wir hatten im Bezirk einmal fast 7000 Mitglieder", erinnerte sie sich gern auch an bessere Zeiten, die jüngste Wahl konnte sie nicht mehr mitverfolgen. Paischer war Stadträtin, Vizebürgermeisterin und bei der SPÖ-Bezirks- und Frauenorganisation aktiv, bevor sie Bundesrätin wurde. Für ihre Verdienste wurde sie mehrfach geehrt: mit dem Ehrenring der Stadt Braunau, dem Großen Silbernen Ehrenzeichen der Republik Österreich, der Victor-Adler-Plakette - der höchsten Auszeichnung, die die SPÖ vergibt - und dem Titel Konsulentin für ihre heimatkundliche Tätigkeit.