Eine Legende der Steyrer Leichtathletik

"Rudi" wurde in Enns am 22. März 1937 in die Wirren des aufziehenden Zweiten Weltkriegs geboren. Nach der Pflichtschule wechselte er nach Graz in die Fernmeldemonteurschule und startete danach seine Beamtenlaufbahn beim Verbundamt in Steyr. Rudolf Wagner stieg bis zum Oberinspektor auf und leitete das Verbundamt bis zu seiner Pensionierung.
Beruf und Privatleben kreuzten sich eher zufällig: Bei einem Postlerball lernte er seine große Liebe Gerti kennen, die er am 7. September 1963 heiratete und mit der er bis zum Tod glücklich vereint war. Kinder entsprangen der Ehe keine, dank der Neffen und Nichten hatten die beiden dennoch eine große Familie.
Als Trainer ein Vorbild
Seine Erfüllung fand Rudi schon seit jungen Jahren in der Leichtathletik. Neun Mal in Serie war er Landesmeister im Hammerwurf, sein Vereinsrekord beim LAC Amateure Steyr aus dem Jahr 1971 mit 51,18 Metern hält bis heute. Als Funktionär und Trainer bemühte er sich besonders um die Jugend. Zwischen Boden- und Neusiedlersee spulte er mit seinen Talenten Tausende Kilometer zu den diversen Meisterschaften ab.
"Noch zu Lebzeiten war ich stets darauf bedacht, diesem Mann Respekt und Anerkennung zu erweisen", sagt LAC-Obmann Fritz Steinparz, "nie kam ein böses Wort über seine Lippen." Auch Ehrungen habe Rudi nie angenommen und meist mit den Worten "Das brauche ich nicht" abgelehnt. Mit dem Satz "Es ist Zeit zu gehen" zog sich Rudi Wagner vor Jahren aus dem Sport zurück.
Abseits der Leichtathletik war er mit seiner Gerti gerne in den Bergen unterwegs, egal ob beim Wandern oder Skifahren. Und im Dambacher Fasching waren die beiden vor einigen Jahren sogar das Prinzenpaar.
Vor fünf Jahren erlitt Rudi Wagner seinen ersten Herzinfarkt. Nach neuerlichen Herzproblemen im Frühjahr erlitt er bei einem Sturz eine Gehirnblutung, davon erholte er sich nicht mehr. Steinparz: "Generationen von Leichtathleten trauern. Du bist für mich unersetzbar."