Maria Fischer: Eisenhändlerin mit weichem Herz

Bis zum hohen Alter von 86 Jahren stand sie täglich in ihrem Geschäft, der bekannten Eisenhandlung in der Peuerbacher Hauptstraße, die vor zwei Jahren geschlossen wurde.

Aufgewachsen ist die Mühlviertlerin in Windhaag bei Freistadt. Als junges "Postfräulein" wurde sie nach Peuerbach versetzt. Damals, als man sich noch Briefe und keine E-Mails schrieb und Postgeschäfte fast täglich erledigt werden mussten, zählte auch Eisenhändler Franz Fischer zu ihrer Kundschaft. Die beiden verliebten sich, 1949 führte Franz seine Maria zum Traualtar. Ein Jahr später war das Glück vollkommen, ihre Tochter Maria kam zur Welt.

Ein Schicksalsschlag war für Maria Fischer der frühe Tod ihres Mannes 1961. Für die junge Mutter stand damals sofort fest, dass sie das Geschäft weiterführen will.

"Es war nicht leicht für sie. Sie hat sich alles schwer erarbeiten müssen, bis sie alle Bereiche beherrscht hat", sagt ihre Tochter Maria Hipfl, die Anfang der 70er Jahre in den elterlichen Familienbetrieb einstieg.

Gut erinnern sich ihre Kunden auch an die Papierstanitzel, die die Geschäftsfrau immer selbst faltete und darin alles für sie einpackte, schließlich gab es damals noch keine Plastiksackerl. Auch im Ruhestand kam Maria Fischer weiterhin ins Geschäft, das ihr Leben war. Beim Heizkörper war ihr Platz, dort tauschte sie mit ihren langjährigen Kunden Neuigkeiten aus.

Maria Hipfl beschreibt ihre Mutter als herzensgut und großzügig, sie konnte ihrer Tochter und später den drei Enkeln keinen Wunsch abschlagen. Neben der Familie galt ihre Liebe den Blumen, die sie in ihrem Garten hegte und pflegte.

In den letzten drei Jahren ihres Lebens war Fischer pflegebedürftig. Das Herz der 93-Jährigen hörte am 1. Oktober zu schlagen auf.