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Ein Ordensmann für die Dritte Welt

Nachruf auf Gottfried Kamleitner (1933)
Nach langer Krankheit ist der Bolivien-Missionar Gottfried Kamleitner am 30. Juni im Franziskanerkloster Enns verstorben.

1933 in Neustadtl im Bezirk Amstetten als jüngstes von sechs Kindern einer Bauernfamilie geboren, wurde er auf den Namen Josef getauft. Sein Vater starb zwei Jahre später. Trotz des Schicksalsschlages prägte tiefer Glaube das Leben der Familie. Zwei ältere Schwestern traten nach dem Krieg ins Franziskanerinnenkloster in Amstetten ein. Josef besuchte das Gymnasium Amstetten und ab 1945 das Priesterseminar Seitenstetten, das er wegen seines Missionswunsches nach der 6. Klasse verlassen musste. Mehr Verständnis fand er bei den Franziskanern, an deren Gymnasium in Hall in Tirol er 1952 maturierte. "Auf der Maturareise in Rom konnte er Papst Pius XII. seinen innigsten Wunsch, Franziskanermissionar zu werden, persönlich vortragen", sagt Mitbruder Pater Martin Bichler.

1952 trat Kamleitner in den Orden des heiligen Franziskus ein und erhielt den Namen Gottfried. 1956 folgte die Profess, 1958 wurde er zum Priester geweiht. Zwei Jahre später sandte ihn Papst Johannes XXIII. nach Bolivien. Weil sein Ordensname den Einheimischen nur schwer über die Lippen ging, gab er sich dort den Namen des Pilgerheiligen Lateinamerikas - Santiago.

In San José de Campamento baute er eine Pfarre auf, errichtete mit Spenden aus Österreich Kirche, Pfarrzentrum, Gesundheitsstation, Schulen und ein Dorf mit zwölf Filialkirchen. 2008 übergab er die Pfarre an die bolivianische Kirche.

Dienstag früh ist Pater Gottfried verstorben. Das Begräbnis findet am 7. Juli um 14 Uhr in der Basilika Enns-St. Laurenz statt.