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Einer, der ein Leben lang dem Sport verbunden war

Nachruf auf Franz Lechner (1930)
Einer der engagiertesten Sportjournalisten Oberösterreichs ist nicht mehr.

Franz Lechner, der in jungen Jahren als Top-Leichtathlet selbst zahlreiche sportliche Erfolge feiern durfte, starb Donnerstag vergangener Woche im Alter von 85 Jahren. Die Beisetzung fand gestern im engsten Familienkreis statt. Mit Gattin Franziska und Tochter Friederike trauern auch die OÖNachrichten.

Als Mitarbeiter der Steyrer Ausgabe der OÖNachrichten war Lechner noch bis vor kurzem im Einsatz, recherchierte mit unermüdlichem Eifer und brachte in dem für ihn so typischen, sehr blumig ausgeführten Stil zu Papier, was die Sportfans wissen wollten. Nicht nur die Ergebnisse interessierten ihn.

Für den in Molln gebürtigen Steyrer standen die Menschen, die Sportler und ihre Anhänger, im Mittelpunkt. Auch von den Siegesfeiern und der mitunter harten Vorbereitung berichtete er.

Erst als er vor acht Wochen ins Krankenhaus musste, musste er auch seine journalistische Tätigkeit beenden. Stift und Papier hatte er sich - wie schon einige Male zuvor - sehr wohl noch ins Spital mitgenommen. In der Steyrer OÖN-Redaktion entschuldigte er sich noch dafür, dass es mit seinen Berichten, wenn sie aus dem Krankenhaus kommen, etwas länger dauern könnte. Sein Bericht über die 21. Meisterschaftsrunde der OÖ-Fußballliga sollte sein letzter sein. Nachdem das Schreiben nun nicht mehr ging, wich rasch auch sein Lebensmut.

In den Fünfzigerjahren war Lechner selbst für Schlagzeilen gut gewesen. Drei Mal wurde der Leichtathlet, der sich als Sprinter und Weitspringer betätigte, Staatsmeister - und machte im Laufsport technische Innovationen salonfähig: Von einem befreundeten Tischler ließ er Österreichs erste Startmaschine bauen. Die Konkurrenz grub zu dieser Zeit noch Löcher in die Aschenbahn. Beruflich war Lechner als Lehrer, später als Direktor der Hauptschule Promenade aktiv. Zum Journalismus brachte ihn seine Gattin. Diese verfasste für die OÖNachrichten Lokalgeschichten. Den Sport gab sie kurzerhand an ihren Franz ab. Im Jahr 1961war das.

Top-Statistiker und Naturfreund

Die Arbeit mit dem dicken Schreibblock und dem langen Bleistift ließ Lechner von da nie mehr los. Sie wurde zu seinem Lebenselixier. Zunächst war es darum gegangen, Ergebnisse per Telefon an die Redaktion weiterzumelden - Ergebnislisten, die auf Knopfdruck abgerufen werden konnten, gab es noch lange nicht. Später begann er, die Berichte selbst zu formulieren. Seine handschriftliche Chronik über den SK Vorwärts Steyr, in der er mit Akribie Ergebnisse, Aufstellungen und sonstige statistische Daten vermerkt hat, gilt als einzigartig.

Daheim widmete sich Lechner mit Hingabe Haus und Garten, wobei er sich mit seiner Gattin an der bunten Vielfalt der Natur erfreute: am Magnolienbaum ebenso wie an den Vögeln, die auf Futtersuche immer wieder gern in den Lechner’schen Garten kommen.

Unser Beileid gilt Franziska und Friederike Lechner. Franz wird uns mit seinem journalistischen Enthusiasmus, den er über so viele Jahrzehnte vorgelebt hat, immerzu ein Vorbild sein. Die Redaktion der OÖNachrichten