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Franz Czejka: Die Feuerwehr trauert um ein Idol

Nachruf auf Franz Czejka (1927)
Oberbrandrat Franz Czejka aus Reichenau ist am Dienstag nach einem Schlaganfall gestorben.

Sein Name ist mit dem Feuerwehrwesen in Oberösterreich untrennbar verbunden: Am Dienstag ist Franz Czejka, der frühere Branddirektor-Stellvertreter der Linzer Berufsfeuerwehr, im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, in das er nach einem Schlaganfall eingeliefert worden war, verstorben - einen Tag vor seinem 89. Geburtstag.

Vorbild und Idol war Czejka für seine Kameraden: Immer an vorderster Front, wenn es um die Brandbekämpfung und um die Rettung von Menschenleben ging. Einer, der von seiner Truppe nie etwas verlangte, was er nicht selber geleistet hätte. 25 Jahre, von 1962 bis 1987, war er stellvertretender Branddirektor und repräsentierte in dieser Zeit die Linzer Berufsfeuerwehr in der Öffentlichkeit.

Flucht aus der Gefangenschaft

Czejka entstammte einer sudetendeutschen Familie. Aufgewachsen ist er in Mißlitz (Südmähren). Im Krieg wurde er Offiziersanwärter, geriet in sowjetische Gefangenschaft und wurde in einem tschechischen Lager interniert. "Ein Freund hat ihn gewarnt, dass man ihn in ein Kohlebergwerk deportieren wollte, da ist er geflüchtet", berichtet sein Sohn Gerhard (51), selbstständiger Gerichtsgutachter für das Brandschutzwesen. Franz Czejka durchschwamm die Thaya und schlug sich in die US-Zone nach Linz durch. Hier arbeitete er zunächst als Dachdecker, erwarb 1947 das Sportlehrerdiplom und trat 1950 in die Berufsfeuerwehr ein, in der er für die Ausbildung und den Sport zuständig war. Er wurde Referatsleiter für Einsatzdienst und Ausbildung, avancierte zum Oberbrandrat und Lehrgangsleiter der Chargenschule.

Seit 1965 war er auch Mitglied der Feuerwehren in Hofkirchen, St. Florian und seinem Lebensmittelpunkt Reichenau im Mühlkreis. Seit 1979 bildete er am Berufsförderungsinstitut Gefahrengutlenker aus und entwickelte eine rege Vortragstätigkeit, unter anderem an der Linzer Kepler-Uni. Auch dem Sport blieb er treu: Mit der Askö Urfahr wurde er Faustball-Staatsmeister, fungierte als Vorturner und Sportleiter und war Frauenturnwart im SV Magistrat Linz.

Der frühe Tod seiner Gattin Gertrude, mit der er drei Kinder hatte, traf ihn tief. Ein neues Glück fand er bei seiner zweiten Frau Monika, mit der er 38 Jahre zusammen war. Seiner hilfsbereiten, heiteren Art entsprechend, folgte er als hoch dekorierter Feuerwehr-Kommandant dem Prinzip: Erst sich einsetzen, dann sich zusammensetzen. Bei Kameradentreffen und Festen war er für den geselligen Part zuständig, den er auf Zieh- und Mundharmonika musikalisch umrahmte. Zuletzt begleitete er am Muttertag einen Ausflug des Pensionistenverbandes. Sein Tod kam völlig unerwartet. Am 3. Juni um 10 Uhr wird Franz Czejka auf dem Urnenhain in Urfahr verabschiedet.