Wünsche eines Sterbenden
Quelle: © Unsplash, Mihály Köles
Was bewegt einen Menschen, der im Sterben liegt? Welche Sorgen und Wünsche begleiten ihn in den letzten Tagen? Diese sensible Situation erlebt jeder Mensch unterschiedlich, mit verschiedenen Bedürfnissen und Wünschen. Schließlich ist der persönliche Lebensweg bei jedem und jeder unverwechselbar geprägt. Gerade nahestehende Menschen, die die Vorlieben und Abneigungen des bzw. der Sterbenden kennen, können einfühlsam begleiten. Denn mit einem achtsamen „Spüren“ und „Hinhören“ kann sowohl dem sterbenden Menschen als auch den Angehörigen ein würdevolles Abschiednehmen bereitet werden. Dabei sollten nicht die körperlichen Symptome im Vordergrund stehen, sondern der ganze Mensch mit seinen Fragen, Sorgen und Empfindungen wahrgenommen werden.
Folgende Impulse sollen Begleitende anregen, sich mit diesen Fragen und Gefühlen auseinanderzusetzen und beim schweren Weg des Abschieds zu unterstützen. Sie sind aus der Perspektive des im Sterben liegenden Menschen verfasst.
- Lass mich in den letzten Stunden meines Lebens nicht allein; dennoch will ich manchmal auch allein sein.
- Bleib bei mir, wenn mich Zorn, Angst, Verzweiflung und Traurigkeit heimsuchen. Hilf mir, Frieden zu finden.
- Wenn du noch etwas sagen willst, tu es jetzt. Die Zeit ist begrenzt und kostbar, das Abschiednehmen ist da.
- Sag etwas, was es mir nicht schwerer, sondern leichter macht, mich zu trennen und loslassen zu können.
- Versuche, aufrichtig zu sein, und sprich so mit mir, wie du immer mit mir gesprochen hast.
- Denk nicht, wenn du ratlos an meinem Bett sitzt, dass ich nichts mehr wahrnehme. Ich höre alles, was du sagst, auch wenn ich schweige.
- Vieles geschieht zu dieser Zeit in der Stille beim Nichtstun – es ist daher gut, wenn du einfach nur da bist.
- Halte meine Hand. Ich will es mit der Hand sagen.
- Wisch mir den Schweiß von der Stirn.
- Ich wünsche mir und dir, dass du beten kannst.
- Nimm mit dir mit, was wir zusammen erlebt haben, als eine Kostbarkeit.
- Du sollst von mir wissen, dass ich der Auferstehung näher bin als du selbst.
- Überfordere dich nicht, auch in dieser schwierigen Zeit brauchst du Ruhe. Lass dir von der Familie oder anderen Personen helfen.
Wenn die Worte fehlen, kann auch das Lesen von Stellen aus der Bibel Trost und Zuversicht spenden. Eine Sammlung von passenden Bibelworten finden Sie hier.
In dieser schweren Zeit ist die Seelsorgerin oder der Seelsorger aus Ihrer Pfarre begleitend für Sie da. Hier finden Sie eine Ansprechperson in Ihrer Nähe
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