Mit der ersten großen Trauer umgehen
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Der Tod eines nahestehenden Menschen zieht Angehörigen den Boden unter den Füßen weg. Egal, ob ein Mensch ganz plötzlich verstorben ist oder Zeit war, einen kranken Menschen auf seinem letzten Weg zu begleiten: Die geliebte Person ist nicht mehr da und hinterlässt eine schmerzvolle Lücke. Hilflosigkeit und Überforderung nach dem Todesfall sind groß. Was jetzt? Wie soll es jetzt weitergehen?
Die erste Zeit nach dem Todesfall
Der Abschied am Totenbett im Spital oder zu Hause ist vorbei. Der Leichnam wurde von der Bestattung abgeholt und die Angehörigen bleiben ohne den geliebten Menschen in den eigenen vier Wänden zurück. Jede und jeder Betroffene trauert nach diesem emotionalen Erlebnis unterschiedlich. Bei vielen macht sich in dieser kurzen Zeit nach dem Todesfall eine große Ohnmacht und Verlorenheit breit. Trotz zahlreicher bürokratischer und organisatorischer Aufgaben, die rund um das Begräbnis anstehen und beschäftigen, gibt es die Momente, in denen Trauergefühle überwältigen und Trauernde nicht mehr weiterwissen.
Die Nähe anderer spendet Trost
Jetzt ist es wichtig, diese Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern sie möglichst zuzulassen. Oft hilft ein Gespräch mit einer vertrauten Person – Nähe und Umarmungen spenden Trost. Es tut vielen Hinterbliebenen gut, wenn sie in dieser Zeit nicht allein sind. Rufen Sie einen Freund oder ein Familienmitglied an und bitten Sie sie darum, bei Ihnen zu übernachten. Schämen Sie sich nicht, Ihre Trauergefühle und Tränen vor anderen zu zeigen. Lassen Sie sich in den Arm nehmen und versuchen Sie, auch auf ganz grundlegende Dinge zu achten: Trinken Sie viel Wasser und nehmen Sie kräftigende Mahlzeiten zu sich.
Ein Ventil für die Trauergefühle finden
Haben Sie das Gefühl, Ihre Trauer und Gefühle nicht laut aussprechen zu können? Dann kann es helfen, alles, was Sie bewegt, aufwühlt und ängstigt, niederzuschreiben oder in einem Bild zum Ausdruck zu bringen. Nur für sich. Wenn es zu Hause nicht mehr erträglich ist, erlauben Sie es sich auch, sich abzulenken. Machen Sie einen Massagetermin aus, betätigen Sie sich körperlich beim Sport, schauen Sie einen Film im Kino oder gehen Sie mit einer nahestehenden Person spazieren. Tun Sie jetzt einfach etwas, das Ihnen normalerweise guttut.
Trauerbegleiter:innen sind für Sie da
Wenn Sie das Gefühl haben, allein nicht mehr zurechtzukommen, scheuen Sie sich nicht, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Ausgebildete Trauerbegleiter:innen und Seelsorger:innen der Katholischen Kirche in Oberösterreich stehen Ihnen in diesen schweren Stunden persönlich zur Seite. Unter der gebührenfreien Notrufnummer 142 schenken Ihnen die Berater:innen der Telefon-Seelsorge rund um die Uhr ein offenes Ohr und sind auch online für Sie da.
Sie finden Begleitangebote und Hilfe in Ihrer Nähe unter www.dioezese-linz.at/trauerhilfe