Individuelle Begleitung in der Trauer
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Wir trauern nur, wenn wir etwas verlieren, das uns wertvoll und kostbar war. Besonders stark spürt ein Mensch das, wenn jemand Vertrauter stirbt und er selbst mit einem Durcheinander an Gefühlen zurückbleibt. Die Trauerbegleiter:innen der Katholischen Kirche in Oberösterreich sind in dieser schweren Zeit für die Betroffenen da, um den Weg der Trauer ein Stück weit mitzugehen.
In Verbindung bleiben: Was Trauerbegleitung bewirken möchte
Die ehrenamtlichen Begleiter:innen helfen Betroffenen ganz individuell, abgestimmt auf ihre Bedürfnisse, in der jeweiligen Trauersituation. Im Trauerbegleitungslehrgang bekommen sie das nötige Rüstzeug, um Trauernden bestmöglich beistehen zu können. Ihr vorrangiges Ziel ist dem Menschen nach einem Verlust zu zeigen: „Du bist nicht allein.“ Gemeinsam wird versucht, auf dem Boden des christlichen Glaubens Spuren der Hoffnung wiederzuentdecken. Auf lange Sicht helfen die Trauerbegleiter:innen dabei, eine Haltung der Zuversicht im alltäglichen Leben zu entwickeln.
Wie Trauerbegleiter:innen in der Praxis unterstützen
Die ehrenamtlich tätigen Trauerbegleiter:innen halten alle Facetten der Trauer gemeinsam mit den Betroffenen aus. Sie sind da, hören zu und begleiten über einen längeren Zeitraum. Auch bei alltagspraktischen Dingen stehen sie zur Seite: beim Einkaufen und Kochen, im Haushalt, beim Versorgen der Haustiere und bei Behördengängen. Sie bieten ihre Hilfe auch bei der Gestaltung von Totenandachten an. Findet jemand nicht alleine aus der tiefen Trauer heraus, so zeigen die Begleiter:innen Wege auf, wie der Schmerz erträglicher wird. Auch bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe stehen sie beratend zur Seite.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für Trauerbegleitung?
All die verschiedenen Gefühle der Trauer kommen in Wellen, zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Momenten – oft noch nach Jahren. Die Begleitung beginnt dann, wenn Trauernde sie brauchen. Den richtigen oder falschen Zeitpunkt dafür gibt es nicht. Wichtig ist, die eigene Hilfsbedürftigkeit zu erkennen und zu wissen, dass man nicht alles mit sich selbst ausmachen muss.
Ehrenamtliche Begleitung oder professionelle Beratungsstelle?
Es ist gesund, sich „auszutrauern“, doch das braucht Zeit. Das Besondere an Menschen, die ehrenamtlich begleiten, ist, dass sie genau diese Zeit mitbringen – über Wochen, Monate und manchmal auch Jahre. Gleichzeitig sind die Begleiter:innen darauf sensibilisiert, ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen, und wissen, wann es besser ist an, eine professionelle Beratungsstelle weiterzugeben.
Kontaktieren Sie einen oder eine Trauerbegleiter:in in Ihrer Nähe, damit eine heilsame Integration der Trauer in Ihren Lebensalltag gelingt: www.dioezese-linz.at/trauerhilfe/angebote-in-der-naehe