Die Bedeutung des kirchlichen Begräbnisses
Quelle: © Unsplash, Mayron Oliveira
Die kirchliche Begräbnisfeier bietet Raum und Zeit für einen würdevollen Abschied. Sie ist getragen von der christlichen Hoffnung auf Auferstehung und ewiges Leben. Welche Bedeutung die wesentlichen Elemente des Begräbnisses für trauernde Christ:innen haben, erfahren Sie hier.
Das letzte Weggeleit
Zentral ist, dass die Hinterbliebenen mit dem verstorbenen Menschen einen Weg zurücklegen („letztes Weggeleit“), auf dem sie ausdrücken, was durch den Tod geschehen ist. Dieser Weg führt in seiner ursprünglichen Form vom Ort der Aufbahrung zur Kirche und von dort zum Friedhof. Der gemeinsame Aufbruch ist Ausdruck der endgültigen Herauslösung der Verstorbenen aus dem bisherigen Lebensumfeld. Das Kreuz, das an der Spitze der Prozession getragen wird, versinnlicht den Grund christlicher Hoffnung auf ewiges Leben.
Der Begräbnisgottesdienst
In der Kirche nimmt die versammelte Gemeinde die verstorbene Person ein letztes Mal in die Mitte und feiert Gottesdienst. Die liturgischen Elemente geben Raum zum gemeinsamen Klagen und Trauern. Sie lassen aber auch durch biblische Worte und Predigt die christliche Hoffnung anklingen, dass die Auferstehung über den Tod siegen wird. Dass beim Begräbnisgottesdienst die brennende Osterkerze in der Nähe des Sarges aufgestellt wird, soll diese Hoffnung noch einmal deutlich machen. Um die Einmaligkeit jedes Menschen hervorzuheben, wird in den Gebeten der Name der bzw. des Verstorbenen immer wieder ausgesprochen. So soll zum Ausdruck kommen, dass Gott den Menschen auf ewig nicht vergisst.
Auf dem Friedhof
Am Ende des Gottesdiensts beginnt nach dem Verabschiedungsgebet die Prozession zum Friedhof. Dort wird von der Person, die der Feier vorsteht, zuerst die Grabstelle gesegnet. Danach wird das Hinablassen des Sarges angekündigt mit den Worten: „Wir übergeben den Leib der Erde. Christus, der von den Toten erstanden ist, wird auch N. zum Leben erwecken.“ Die Übergabe des Leichnams an die Erde drückt symbolisch seine Übergabe in die Hände Gottes an. Der Sarg im Grab wird nun mit Weihwasser besprengt und mit Weihrauch beräuchert. Beide sind Zeichen für die Taufe, durch die der verstorbene Mensch Anteil am Leben des Auferstandenen erhalten hat. Anschließend wird etwas Erde auf den Sarg geworfen. Dies deutet die Grabschließung an, die im Anschluss an das Begräbnis erfolgt. An diesem Ritus beteiligen sich auch die Mitfeiernden. Er ist einerseits Ausdruck eines letzten Liebesdienstes an der/dem Verstorbenen, andererseits drückt er die Akzeptanz der Trennung als Voraussetzung für eine guten Trauerprozess aus. Nach dem Erdwurf wird über dem Grab das Kreuz, das Zeichen der Erlösung, aufgerichtet.
Das Totenmahl als gemeinsamer Abschluss
Der Leichnam hat seinen Ruheplatz auf Erden erhalten. Er ist bestattet, aber das Leben geht weiter. Schrittweise richtet der Ritus deshalb den Blick auf das konkrete Leben in dieser Welt zurück. Im Totenmahl findet diese „Rückkehr“ in den Alltag eine dichte Ausdrucksweise. Im gemeinsamen Essen und Trinken stärken sich die Hinterbliebenen und fühlen sich dabei von der Tischgemeinschaft getragen.
Sprechen Sie mit der Seelsorgerin oder dem Seelsorger in Ihrer Pfarre über die Gestaltung des Begräbnisses. Hier finden Sie eine Ansprechperson in Ihrer Nähe
Weitere Informationen zum Thema Abschiednehmen und Begräbnis finden Sie unter: https://www.dioezese-linz.at/trauerhilfe/begraebnis