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Er lebte mit dem und für den Sport

Nachruf auf Rudolf Mahringer (1923)
Der letzte Satz, den Rudolf Mahringer in einem Interview mit den OÖNachrichten gesagt hat, lautete nach Recherchen in unserem Archiv so: "Ich lebe mit und für den Sport."

Damals war er 84 Jahre alt und immer noch ein höchst interessierter Beobachter der heimischen Sport-Landschaft, die er als Landessportsekretär von 1962 bis 1988 in einer Schlüsselposition mitgestaltet hat. Vorige Woche ist Mahringer 98-jährig verstorben.

"Ein erfülltes Leben hat sich vollendet. Nichts wurde ihm geschenkt, alles musste er sich erarbeiten", erinnert sich Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer an seinen ehemaligen Mitarbeiter, der seinen Beruf zur Lebensaufgabe gemacht hat. Mahringer betrachtete den Sport nicht aus der Perspektive eines "Schreibtischbeamten", der Linzer war selbst als Sportler in den verschiedensten Disziplinen aktiv. Ob als Turner, Handballer, Leichtathlet oder Skilangläufer, überall bewies er Bewegungstalent und Ausdauer. Kein Wunder, stammte er doch aus einer sehr sportbegeisterten Familie. Während Mahringer selbst alle möglichen Sport-Leistungsabzeichen sammelte, gewann seine Schwester Erika Mahringer-Spieß auf den Skipisten Medaillen: zweimal Bronze bei Olympischen Spielen, dazu zweimal Silber und Bronze bei Weltmeisterschaften. Abfahrts-Ass Uli Spieß, der in Gröden als erster Artist im Skizirkus die Kamelbuckel übersprang, war sein Neffe.

Auf seinem langen Berufsweg stellte Mahringer die Weichen für eine Sportinfrastruktur, um die man das Land ob der Enns beneidete. "Oberösterreich entwickelte sich in diesen Jahrzehnten zum Sportland Nummer eins", sagt Alt-Landeshauptmann Pühringer, der die Arbeitsweise des ehemaligen Landessportsekretärs als "besonnen, überlegt, sehr konsequent und zielorientiert" beschreibt. Sein Fachwissen und seine Kompetenz waren 1964 auch bei den Olympischen Winterspielen von Innsbruck gefragt, wo Mahringer im Organisationskomitee tätig war. Auch als Kursleiter oder bei der Fortbildung von Sportlehrern war er ein gefragter (Fach-)Mann. Als Mahringer 1988 in Pension ging, wurde in Oberösterreich die fünftausendste Sportanlage eröffnet. Auf dieser breiten Basis konnte der Grundstein für viele oberösterreichische Erfolge auf internationalem Niveau gelegt werden.

Mahringer war mit seiner Gattin Ingeborg 61 Jahre verheiratet. Aus der Ehe stammen vier Kinder, Christian Rudolf (geboren 1955), Markus (1957), Maria (1958) und Sabine (1960). Rudolf Mahringer, der so lange mit dem und für den Sport lebte, wurde in der Vorwoche im engen Familienkreis von seinen Liebsten verabschiedet.