ANZEIGE AUFGEBEN

Anzeige aufgeben

Schalten Sie Ihre Anzeige in der Zeitung

Über unser Online-Anzeigensystem können Sie in wenigen, einfachen Schritten eine private Traueranzeige in aller Ruhe selber gestalten, ausdrucken und online aufgeben.

Traueranzeige aufgeben

Erfolgreicher Daniel Düsentrieb

Nachruf auf Herbert Bremstaller (1932)
Nachruf auf den Erfinder Herbert Bremstaller (1932 – 2021) aus Hartkirchen.

Sein Rindsgulasch war legendär, aber nicht nur wegen seines Geschmackes, sondern auch wegen seiner Zubereitung. Extra dafür entwickelte Bremstaller eine Holzlade mit einer hochdämmenden Faservlies-Isolierung, in die er den Topf stellte. Das Gulasch köchelte daraufhin stundenlang ohne jede Energiezufuhr weiter und schmeckte nachher entsprechend köstlich.

Als Erfinder betätigte sich Herbert Bremstaller bereits, seitdem er 20 war. Sein erstes offizielles Patent meldete er als Maschinenbauer der Züricher Firma Micafil an, für die er ein knappes Jahrzehnt gearbeitet hat. In Zürich fand Herbert seine Frau Doris, sie heirateten 1955 und bekamen mit Richard ihren ersten Sohn. Doch 1959 wollte sein älterer Bruder Karl die alte Dorfschmiede in Hartkirchen aufgeben, die vom Großvater gegründet worden war. Das passte Herbert überhaupt nicht und er plante die Rückkehr aus der Schweiz. Gemeinsam mit seiner Frau startete er in Hartkirchen ein völlig neues Leben. Die Familie wuchs, Sohn Herbert kam bald nach der Reise, Thomas und Eveline folgten. Vor allem wuchs auch die alte Schmiede zu einer Schlosserei, die sich nach und nach als moderner Stahl- und Apparatebau präsentierte.

Das Know-how für all das schöpfte Herbert Bremstaller aus seiner Ausbildung zum Maschinenschlosser und seiner Lehre bei der Firma Rosenbauer in Leonding, vor allem aber aus der ihm eigenen ungebremsten Kreativität: "Zehn Patente wird Papa schon angemeldet haben", sagt Sohn Herbert.

"Ein äußerst kreativer Schmied"

Aktiv war Bremstaller auch rund um die Debatte um das Linzer Musiktheater. Er war Verfechter für den Bau an der Donau und steuerte den Plan für ein fast schwimmendes Theater samt Parkplatz bei, an den sich der damalige Kulturdirektor Manfred Mohr noch gut erinnert: "Der Herbert Bremstaller war ein äußerst kreativer Schmied, eine Art Daniel Düsentrieb, der weit über seinen Amboss hinausgedacht hat." So kreativ Bremstaller für sein Unternehmen tätig war, so sehr engagierte er sich ab seiner Pensionierung 1991 für sein unmittelbares Lebensumfeld in Hartkirchen. Viel Zeit ging für sein geliebtes Schachspielen auf. Vor 60 Jahren gründete er mit Günther Mitterhuemer einen Schachverein, der in Hartkirchen jährlich ein internationales Turnier veranstaltete. "Der Herbert war ein Sir, von ihm war nie ein lautes Wort zu hören. Seine Energie war aber mitreißend", sagt Mitterhuemer.

Mit seinen Kindern war Opa Herbert oft auf Skipisten oder auf dem Eis zu sehen. In Hartkirchen stellte er sich darüber hinaus viele Jahre als Gemeinderat, Raika-Obmann und als Union-Obmann zur Verfügung.

Eine schwere Krebserkrankung schwächte ihn ab Dezember. Bevor er friedlich einschlafen konnte, spielte er drei Tage vor seinem Tod mit Sohn Herbert am Krankenbett noch eine Schachpartie. "Papa hat gewonnen", sagt der Sohn.