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Er sah nur die positiven Seiten des Lebens

Nachruf auf Franz Dieplinger (1949)
Dass Franz Hiesl, der ehemalige Landeshauptmann-Stellvertreter, die Frau seines Lebens gefunden hat, verdankt er dem Bruder seiner Theresia.

Franz und Franz kannten sich längst und blieben Freunde, auch nachdem sie verschwägert waren. "Ohne zu streiten, konnte ich mit ihm über alles reden und auch über Politisches seine ehrliche Meinung hören", gesteht ihm Franz Hiesl zu. "Franz Dieplinger war die Ruhe in Person", ergänzt Karl Roiter, der frühere Bürgermeister von Heiligenberg, wo Dieplinger mit seiner Familie gewohnt hat: "Er hat in allem immer auch etwas Positives finden können, was ihn bei allen Leuten so beliebt gemacht hat."

Dass der junge Franz Dieplinger ruhiger war als andere Kinder, haben schon die Lehrer beobachtet. Nie habe er aufgezeigt, heißt es. Nur wenn er gefragt wurde, habe er alles gewusst. In der Pfarre brachte er es zum Oberministranten und Lektor unter Pfarrer Alois Kaiser. Die Eltern erhofften sich in Franz den späteren Hoferben, er absolvierte die damals im Gut Waikhartsberg noch neue Fachschule in Waizenkirchen, entschied sich danach aber für einen anderen Berufsweg. Als junger Kraftfahrer stieg er in den Reformwerken Wels ein, bevor er als Fahrer bei Heuberger in Peuerbach anheuerte. Bald saß er dort am Steuer eines Reisebusses. "Er war ein verlässlicher, ruhiger Mensch, wie man ihn sich nicht besser wünschen kann", lobt ihn Firmenchef August Heuberger.

Sich niemals aus der Ruhe bringen zu lassen, war eines der Attribute des begeisterten Chauffeurs. Weil manche Gäste beim Ausflug der Feuerwehr Heiligenberg auf den Großglockner schlecht bei Fuß waren, chauffierte sie Franz bis zur Edelweißspitze, dem höchsten Punkt der Großglockner-Hochalpenstraße. Ein Wenden des Busses war dort oben unmöglich, weshalb Franz den großen Reisebus in aller Ruhe im Rückwärtsgang bis zur nächsten Wendemöglichkeit zurückschob.

1982 heiratete Franz seine Traudi und bezog mit ihr das neue Haus in Heiligenberg. Vier Kinder wurden ihnen geboren und Franz begann sich in der Gemeinde zu engagieren. Zwölf Jahre saß er für die ÖVP im Gemeinderat, er leitete den ÖAAB und landete bei den parteiinternen Vorwahlen stets im Spitzenfeld.

Ehrensache war für Franz sein Engagement in der Pfarre. Stolz trug er zu Fronleichnam den Himmel, voll dabei war er bei der Renovierung der Pfarrkirche und er sammelte für die Anliegen des Schwarzen Kreuzes. Regelmäßig zu sehen war Franz am Fußballplatz. Über seine DSG Heiligenberg ging ihm höchstens noch der LASK, dessen Heimspiele er regelmäßig besuchte.

Mitte November traf ihn das Coronavirus, kaum zwei Wochen später war er ihm erlegen. Fassungslos zurück bleiben seine Familie und die vielen Freunde, kannte man Franz doch als gesunden und ausgeglichenen Menschen.