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Auf sein Engagement war überall Verlass

Nachruf auf Hubert Hackl (1970)
In der ersten Reihe zu stehen, schien Hubert Hackl nie ganz geheuer. Umso lieber werkte er stattdessen in der zweiten Reihe.

Zum Beispiel in der Feuerwehr. 30 Jahre stellte er dort seinen Mann, 15 Jahre als Stellvertreter von Kommandant Gebhard Gangl. Als dieser einst vom Rückzug sprach und Hubert aufrücken sollte, schlug der vor, lieber noch eine weitere Periode den Vize zu machen. "Genau so war der Hubert. Ein einzigartiger Freund und hundertprozentiger Feuerwehrmann, einsatzbereit Tag und Nacht", sagt Gangl.

Hubert war einer der treibenden Kräfte für das gerade entstehende neue Feuerwehrhaus, er löste im alten Gebäude die kniffeligsten technischen Probleme, ließ aber auch das gesellige Moment nicht zu kurz kommen. Ein ähnliches Bild über Hubert Hackl zeichnen die Berufskollegen in der Linzer Siemens AG, wo er als Automatisierungstechniker eingesetzt war. Durch sein ruhiges Wesen schien er "absolut kein Herzinfarktpatient" zu sein, wie es Bernhard Höller, sein Büronachbar beschreibt. "Der Hubert war herzensgut, kollegial und hilfsbereit, auch gegenüber unseren Kunden", sagt er. "Mit ihm konnte man aber auch seinen Spaß haben."

Huberts Wiege steht in der Kirchschlager Ortschaft Eben, wo er mit seinen beiden jüngeren Geschwistern aufgewachsen ist. In der Schule machte er auf sich als vifer Kerl aufmerksam. Nach der HTL in Leonding hängte er ein Wirtschaftsstudium an der Uni Linz an, das er mit dem Magister abschloss. Um sich die finanzielle Lage zu verbessern, arbeitete er lange Zeit nebenher als fahrender Eisverkäufer. Die erste Firma, in der er angestellt war, wurde bald von Siemens übernommen und er Mitarbeiter des Konzerns.

Ganz konnte oder wollte Hubert Hackl das bäuerliche Element seiner Herkunft nicht abstreifen. Es war der Wald, in dem er seine Erfüllung fand. "Erst im Vorjahr hat er sich einen dritten Traktor angeschafft und er plante den Ausbau einer Halle", erzählt Gattin Helga von den Plänen ihres handwerklich geschickten Mannes. Bloß am Mittwoch wurde die Arbeit unterbrochen, "da gingen wir mit Freunden zum Stammtisch beim Maurerwirt".

Weitere Fixpunkte im Leben des leider kinderlos gebliebenen Paares war eine Skiwoche in Ischgl und eine weitere zum Wandern und Wellnessen. "Manchmal sind wir auch nach Griechenland geflogen, das Meer war aber nicht ganz so seine Sache", sagt Helga. Umtriebig sein zu können, war Hubert lieber. Diese Eigenschaft konnte er nach Herzenslust als VP-Gemeinderatsmandatar in Kirchschlag ausüben, "Hubert Hackl war omnipräsent, aber eher ruhig im Auftreten", sagt Bürgermeisterin Gertraud Deim.

Nach einem ersten Herzproblem vor zwei Wochen schien er wieder genesen, am Wochenende fand ihn seine Frau tot auf der Couch liegend, er hatte noch die Fernbedienung seines Fernsehgerätes in der Hand. Mit ihr trauern um ihn neben vielen anderen seine Geschwister und seine Eltern.