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Tragischer Abschied von zwei guten Seelen

Nachruf auf Gudrun und Alfred Savel, 1945, 1929 Gudrun und Alfred Savel, 1945, 1929 (1945)
Im Westen von Ungarn, 15 Kilometer von der Grenze zu Slowenien, ist das Leben der beiden Linzer auf tragische Weise gerade dort zu Ende gegangen, wo sie sich ganz besonders wohlgefühlt haben: in ihrer Fass-Sauna, die sie sich vor zwei Jahren neben ihr Haus stellen ließen.

Die genauen Umstände ihres gemeinsamen Todes sind noch ungeklärt. "Es war ein kleines Paradies", sagt Wolfgang Kobold, der Bruder von Gudrun Savel, "ein wunderbares Haus mit unheimlich vielen Blumen rundherum." Vor allem die herrlichen Rosen sind ihm in Erinnerung, sie waren das Hobby von Fredi, seinem Schwager. Alfred Savel, geboren 1929, musste ohne seine Mutter aufwachsen. Sie starb, als er drei war. Erzogen wurde er von den beiden Schwestern. Er wurde Glaser und war intensiv am Wiederaufbau in Linz beteiligt. Als junger Meister eröffnete er in der Goethestraße einen Betrieb, der bis heute existiert und seit 1989 von seiner Tochter Gertrude Hütter geführt wird.

Das besondere Anliegen von Alfred Savel war die Förderung des beruflichen Nachwuchses, er engagierte sich beim Arbeitsgericht als Laienrichter, einbringen konnte er sich als Vorsitzender der Gesellen- und Meisterprüfung. Er wurde Vize-Innungsmeister und saß auch in der Bundesinnung. Ausgezeichnet mit der silbernen Kammermedaille und dem silbernen Verdienstkreuz des Landes, trat Fredi Savel die Pension an. Vielen Berufskollegen ist er in Erinnerung als der Mann, der immer einen Schmäh auf den Lippen hatte und vor allem an technischen Neuerungen interessiert war.

Eine erste Ehe hielt nicht. Irgendwann in den 1970-er Jahren traf er auf Gudrun, geboren 1945, die nach einer gescheiterten ersten Beziehung ebenfalls offen war für eine neue Bindung. Nach 20 Jahren musste die Ehe eine zehnjährige Unterbrechung ertragen.

Gudrun und Fredi fanden aber ein zweites Mal zueinander und schienen daraufhin unzertrennlich. Selbst als Fredi in Pension war und Gudrun in der Linzer Agentur Prizovsky & Partner anheuerte, war Fredi meist mit dabei. "Sie haben sich um vieles im Büro gekümmert und erledigten ganz viele Arbeiten auch für die Mitarbeiter", sagt Othmar Prizovsky. Eine, die in den Genuss dieser umfassenden Fürsorge kam, ist Eveline Doll: "Gudrun hatte eine unglaubliche positive Energie, sie war immer gut drauf und transportierte oft gleich mehrere Kinder von Mitarbeitern der Agentur zur Schule."

Gab es Festlichkeiten, war sie mit ihrem Fredi wieder zur Stelle und selbst nach ihrer Pensionierung reisten sie gerne aus Ungarn an, um mit dabei zu sein. Gudruns Leben begann 1945 auf einem Bauernhof in Ried/Innkreis. Ihre Familie, die aus Jugoslawien vertrieben worden war, war dort einquartiert. Durch die Übersiedelung in eine Baracke in Ebelsberg wurde sie zur Linzerin. Erst 1959 bezog die Familie eine Wohnung in Urfahr. Nach beruflich und privat nicht ganz einfachen Jahren fand sie ihr Glück mit ihrem Mann Fredi und in der Agentur.