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Ihn kannte in St. Valentin fast jeder

Nachruf auf Alois Ströbitzer (1934)
"Wo er dabei war, dort war es lustig": Johann Zarl, der pensionierte Pfarrer von St. Valentin, sprudelt vor freundlichen Beschreibungen, als die Rede auf Alois Ströbitzer kommt.

Immerhin: "Der Alois war mein Kaplan. So habe ich ihn gern genannt, weil er für unsere Pfarre unverzichtbar war." Zarl nimmt dabei nicht nur auf Ströbitzers sonntägliche Tätigkeit als Zechpropst Bezug, sondern dass auf ihn auch darüber hinaus absolut Verlass war.

Alois Ströbitzer packte an. Er war zur Stelle, wenn ein Pfarrfest vorzubereiten war. Er war aber auch regelmäßig zur Stelle, wenn die Freitagsrunde zusammenkam. Früher war damit gern ein Fußballspiel verbunden, unter anderem mit dem legendären OÖN-Sportchef Leo Strasser, der mit zu der Partie gehörte. Die Freitagsrunde war ein Stammtisch. Einmal im Monat wurden 30 Euro kassiert, mit dem Geld wurden Reisen zu interessanten Orten in aller Welt finanziert. Auf diese Weise kam Ströbitzer mit seinen Kameraden nach Mexiko, Andalusien, Afrika oder Amerika.

Um seine Gattin Maria zu finden, brauchte Alois nicht weit zu fahren. Sie stammt wie er aus St. Valentin. Geheiratet wurde 1964, als Alois längst den väterlichen Betrieb übernommen hatte. 22 Jahre war er alt, als der Vater starb und Alois als gerade ausgelernter Müller das Sägewerk samt Landwirtschaft übernehmen musste. Vier Söhne und eine Tochter gingen aus der Ehe hervor, die Familie hat sich inzwischen um zahlreiche Schwiegerkinder und Enkel erweitert. Er war mehr als zufrieden mit der Entwicklung seiner Kinder. "Dreingeredet hat er uns bei der Berufswahl nicht", sagt Sohn Alois wohl stellvertretend für seine Geschwister.

Alois beließ sein Dasein aber nicht mit der Funktion des Firmenchefs. Wo und wann immer es ging, bereicherte er sein Leben mit weiteren Engagements in seiner Gemeinde. So bildete er mit seiner Schwester Anna das eingeschworenste Team des Roten Kreuzes: Alois saß am Steuer, Anni war die Schwester. Auch die Feuerwehr musste auf Alois nicht verzichten.

Das Sägewerk übergab Alois Ströbitzer bereits vor längerer Zeit an Sohn Hubert. Immer wieder drehte er aber seine Runden über das Firmengelände und sprang ein und half aus, wenn es nötig war. Bis 80 setzte er sich noch in den Lkw, am allerliebsten aber saß er mit Freunden bei einem Gläschen Most oder Wein und lobte die Schönheit dieser Welt. Knapp hätte er sein Leben vor sechs Jahren bereits verloren, als er am Steuer einen Herzinfarkt erlitt und gerettet werden konnte. "Das waren jetzt noch wirklich schöne geschenkte Jahre für den Alois", sagt Pfarrer Zarl. Alois wusste sie bestens zu nutzen, erst vor wenigen Wochen bereiste er mit der Pfarre die Zugspitze in Bayern. Sein Begräbnis ist heute um 14 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Valentin.