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Im Einsatz für benachteiligte Kinder

Nachruf auf Eva Zöchling (1958)
Ein Skikurs in Hinterglemm hat dem Leben von Eva Zöchling eine markante Wende versetzt.

Die junge Lehrer-Studentin aus Wien lernte quasi auf der Piste einen jungen Kollegen kennen, verliebte sich, heiratete ihn und zog mit ihm in dessen Heimatstadt Steyr. "Leicht ist sie nicht von Wien weggegangen", erinnert sich Gatte Werner Zöchling, aber seine kommunikative Frau knüpfte rasch viele neue Kontakte. In den folgenden 39 Ehejahren wurden zwei Söhne, Johannes und Simon, geboren, Eva Zöchling übte mit großem Engagement aber auch ihren Beruf als Sonderschulpädagogin aus.

In ihrer Rolle als Direktorin der ASO 2 in Steyr entwickelte sie ein richtungsweisendes Tagesheimmodell, zugleich schuf sie eine sozialpädagogische Klasse für entwicklungsverzögerte Kinder. "Ihr besonderes Interesse galt den schwierigen und benachteiligten Kindern, ihnen einen Schulabschluss zu ermöglichen, war ihr großes Anliegen", sagt ihr Kollege Franz Payrhuber von der Schulaufsicht: "Durch den Schulabschluss wurde der berufliche Start dieser Kinder deutlich erleichtert."

2010 stieg Eva Zöchling zur Bezirksschulinspektorin auf, die Veränderung dieser Funktion zur Qualitätsmanagerin war bereits von ihrer schweren Krankheit überschattet. Kollegen und Freunde sagten ihr nach, nur für die Schule zu leben, was viel zu kurz greift. In Eva Zöchling schlummerten noch viele andere Talente, vorrangig zu nennen ist das Kochen. "Sie war wie eine Haubenköchin", schwärmt ihr Mann Werner und er erzählt, dass seine Frau manchmal davon geträumt habe, mit einer Freundin ein Lokal zu eröffnen. Ihre Kochkunst schätzte nicht nur ihre Familie, sondern auch Freunde und Kollegen, die sie gerne zu sich einlud. Dabei kam ihr grüner Daumen zur Geltung, den viele Pflanzen auf der Dachterrasse bewiesen. "Sie war ein äußerst ästhetischer Mensch", beschreibt Kollege Payrhuber ihr Gefühl für Schönheit.

Führungsqualitäten

War sie einmal nicht in Steyr, gehörte ihre Leidenschaft dem Reisen. Vor allem Venedig hatte es ihr angetan, "wir waren sicher 25 Mal da unten", sagt Werner Zöchling. "Nicht laut, aber deutlich", so erinnert sich der frühere Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer an seine sehr konsequente Kollegin, deren Führungsqualitäten, verbunden mit ihrer wertschätzenden Art von allen Seiten anerkannt waren.

Erholung fand Eva Zöchling im Lesen, wobei sie dabei durchaus nicht nur Fachliteratur, sondern liebend gerne auch Krimis las.

Die Verabschiedung fand am Mittwoch in der Aufbahrungshalle der Stadt Steyr statt.