Musiker mit Leib und Seele
Als Schlägler Sängerknabe perfektionierte er seine musikalische Begabung und entwickelte sie später am Brucknerkonservatorium und am Salzburger Mozarteum weiter.
Seinen Brotberuf fand Fürlinger als Lehrer und Musikprofessor, später an der damaligen Pädagogischen Akademie der Diözese Linz. "Die Studenten haben ihn geliebt, weil er sein Fach so lebendig gestaltet hat", sagt Herbert Saxinger, langjähriger Kollege. "Wolfgang war immer zu brauchen, als begeisterter Improvisator auf der Orgel oder als Komponist. Manche Lieder schüttelte er geradezu aus dem Ärmel."
Chorleiter vieler Pfarren griffen gerne zu Fürlingers Werken, weil sie spritzig, leicht aufführbar und effektvoll waren. Nur zu komponieren reichte Fürlinger aber nicht. Mit Akribie stürzte er sich in die Archive, um vergessene Werke auszugraben. Oft hielt er sich im Stift Kremsmünster auf, wo er mehr als 200 Werke barocker Meister wiederentdeckte.
Neben der Pädagogischen Akademie, an der Fürlinger 30 Jahre unterrichtete, waren die Barmherzigen Brüder in Linz seine Heimat. Seit 1952 spielte er dort fast täglich die Orgel, seit 1958 leitete er den Chor. Eine seiner Kompositionen wurde zur inoffiziellen Hymne der Ordensprovinz. Besondere Freude hatte Fürlinger an seinen Töchtern Greti und Elisabeth, die ihm Gattin Margarete schenkte. Vielleicht um seinen starken Hang zur Zigarette auszugleichen, spielte er, so lange er konnte, einmal pro Woche mit Freunden Fußball.
In Erinnerung bleibt er den Musikern durch eine Vielzahl meist geistlicher Kompositionen, den Kollegen und Freunden als bescheidener, fleißiger Mensch mit einem netten, versteckten Humor. Er wird am 11. Juni um 11.15 Uhr in der Konventkirche der Barmherzigen Brüder in Linz verabschiedet.