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Walter Wiesner: Er wusste in Ort (fast) alles

Nachruf auf Walter Wiesner (1946)
Groß Aufsehen zu erregen, war nicht sein Ding. Walter Wiesner legte dennoch Spuren und war weit über das Innviertel hinaus bekannt.

Zu reden auf ihn kamen die Kunden, die in seiner Tischlerei Möbel bestellten oder gleich gar die Inneneinrichtung eines oder mehrerer Zimmer. Maßangefertigte Einrichtungen und Küchen waren die Spezialität von Walter Wiesner, der aus Antiesenhofen stammt und das Tischler-Handwerk von seinem Vater gelernt hat.

Klar, dass er nach der Meisterprüfung den Betrieb mit den drei Mitarbeitern übernahm. Seiner Tüchtigkeit ist es zuzuschreiben, dass die Firma bald einmal 30 Mitarbeiter zählte. Dazu gekommen war der bedeutende Geschäftszweig der Bestattung.

Walter Wiesner widmete sich der würdigen Beerdigung mit voller Hingabe und betreute neben Ort auch die Gemeinden St. Martin, Utzenaich und Antiesenhofen. Während er die dabei notwendigen manuellen Tätigkeiten erledigte, betreute Gattin Monika die Trauernden und managte die Arbeit im Büro.

Würdige Begräbnisse

"Der Herr Wiesner war trotz seiner traurigen Tätigkeit ein fröhlicher Mensch", sagt Pfarrer Lambert Wiesbauer aus Kopfing, der viele Jahre in Ort gewirkt und das besondere Vertrauen von Walter Wiesner genossen hat. "Er war sehr aufgeschlossen und hat immer sehr würdige Begräbnisse gestaltet."

Neben seinem Beruf widmete Wiesner viel seiner Freizeit den Vereinen in Ort, sechs Jahre war er im Gemeinderat vertreten. "Ich habe ihn sehr geschätzt, auch wenn er bei einer anderen Partei war", sagt der Orter Bürgermeister Walter Reinthaler (FP). "Er hat mir am Anfang sogar etliche Ezzes gegeben, weil er ja in Ort alles gekannt und gewusst hat", erinnert sich der Ortschef.

Gewusst hat Wiesner alles, weil er viel unterwegs und fix beim montäglichen Stammtisch in Mörschwang war. "Früher ist er dort manchmal gar ein wenig lang sitzen geblieben", sagt Gattin Monika wohlwollend. Vier Söhne hatten sie miteinander und seit der Pensionierung im Jahre 2008 kümmerte sich Walter mit Hingabe um seine acht Enkelkinder. Mit ihnen ging er liebend gerne fischen oder reiten.

Auch im Betrieb war er noch tätig, dort aber vor allem als Mädchen für alles und als eine Art Lehrlingsbetreuer. Wichtig war Wiesner sein Garten, den er mit Vorliebe auf dem Rasentraktor betreute, immer mit seinem Markenzeichen, dem Strohhut bekleidet.

Urlaubsreise geplant

Eine langwierige Krankheit schränkte seine Energie zwar ein, Lieferungen in angrenzende Länder wie Deutschland oder die Schweiz bewerkstelligte er mit Gattin Monika aber noch immer gern.

Auch Urlaubsreisen unternahmen die beiden, die letzten Jahre am allerliebsten nach Gran Canaria. Für eine Reise innerhalb Österreichs sammelte er gerade Prospekte, ein Herzinfarkt setzte seinem Leben aber ein rasches Ende. Walter Wiesner wurde vergangene Woche verabschiedet.