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P. Theoderich Doppler: Pater mit Leidenschaft fürs Autofahren

Nachruf auf P. Theoderich P. Doppler (. 1933)
Die Benediktiner von Lambach haben mit dem Tod von Pater Theoderich wohl einen ihrer prägnantesten Mitbrüder verloren.

Fast alle wesentlichen Funktionen hatte er im Lauf seines Ordenslebens inne. Er war Jugendseelsorger im Dekanat, er war Dechant, Präfekt im Stiftsinternat, an verschiedensten Schulen unterrichtete er Religion, er war Ökonom, also wirtschaftlicher Leiter des Stiftes, und er dirigierte die Handelsakademie als ihr erster Direktor. Für diese letzte Tätigkeit erhielt er sogar den Hofratstitel.

Wie kommt ein junger Bursch aus dem Mostviertel auf die Idee, in dem für damalige Zeiten doch weit entfernten Stift Lambach zu wirken? Altabt Gotthard erklärt: "Es war die Suche nach einer passenden Schule. Die fand Hans, wie Theoderichs bürgerlicher Vorname war, zunächst in Schlierbach, dann setzte er seinen Hunger nach Bildung in Lambach fort."

Das ständig begleitende Problem dabei war der finanzielle Engpass in seiner Familie, die der Vater als Malermeister zu ernähren hatte. Nach der Matura trat Doppler in Lambach ein und genoss seine theologische und philosophische Ausbildung in Rom, Passau und Salzburg. Gefragt nach Besonderheiten in seinem Leben, wird unverzüglich das Autofahren genannt. "Das war seine Leidenschaft, er ist immer einen flotten Golf gefahren", sagt Altabt Gotthard, und Johannes Himmelbauer, der Amtsleiter von Neukirchen bei Lambach, wo Theoderich seit 1960 durchgehend bis 2014 Seelsorger war, bestätigt das.

"Reisen bildet"

Reisen mit dem Auto führten ihn immer wieder nach Südtirol, aber auch nach Lourdes und zuletzt 2005 nach Norddeutschland. Danach musste er wegen fortschreitender Gelenksprobleme kürzer treten. Seine Leidenschaft für Reisen gipfelte immer wieder in Besuchen bedeutender Kunstdenkmäler. "Reisen bildet", war laut Altabt Gotthard eines der Sprichwörter seines Mitbruders, eine Unzahl von Reisebüchern und -prospekten zeugen davon. Nach- oder Aufgeben scheint Theoderich ein Fremdwort gewesen zu sein. Trotz seiner Beschwerden nahm er an seinem letzten Lebenstag noch singend am Chorgebet teil. Dass sein Begräbnis am kommenden Samstag um 10 Uhr von der Trachtenmusikkapelle von Neukirchen bei Lambach gestaltet wird, die unter der Obmannschaft des neuen Landesrates Markus Achleitner steht, ist für alle, die Pater Theoderich gekannt haben, ein Zeichen der besonderen Wertschätzung für einen äußerst korrekten Priester, der aber auch Ecken und Kanten zeigen konnte, wenn er es für nötig hielt.