Der Mann hinter den Fischer-Skiern

Ganz Österreich hat "Happy Pepi" Josef Fischer gekannt, den Gründer der einst größten Skifabrik der Welt, den Partylöwen und väterlichen Freund von Stars wie Franz Klammer. Die Erfolge wären nicht denkbar gewesen ohne den starken Mann im Hintergrund: den operativen Firmenchef Ernest Simharl. Am 18. September ist der Innviertler im Alter von 93 Jahren verstorben.

Ein dickes Buch würde nicht reichen, das pralle Leben dieses Mannes zu schildern. Er war keine 20, als er als Jagdflieger der deutschen Luftwaffe in die Kriegswirren gestürzt wurde. Er arbeitete als Journalist beim damaligen Boulevardblatt "Echo der Heimat" und interviewte den aufstrebenden Unternehmer Josef Fischer. Der erkannte seine Talente und engagierte ihn.

Bald zog Simharl die operativen Fäden. Fischer war der technische Tüftler, Simharl kannte die Zahlen und prägte über Jahrzehnte das Unternehmen. In Ried im Innkreis entstand die größte Skifabrik der Welt mit mehr als 1000 Mitarbeitern. Es wuchs ein Konzern, zu dem auch Kästle in Vorarlberg, die Skischuhfabrik Dynafit und ein Werk für Tennisschläger in Niederösterreich gehörten.

Als es nach Simharls Pensionierung nicht mehr so gut lief, reaktivierte "Pepi" Fischer den Freund. Ihm gelang es, das Unternehmen zu stabilisieren. Simharl musste aber die anderen Firmen verkaufen. Fischer überlebte als einziger großer österreichischer Skierzeuger in Familienbesitz.

Ein Leben voller Sport

Simharl war auch in seinen nebenberuflichen Aktivitäten ein Phänomen. Er betätigte sich als Gipfelstürmer und Extremsportler. Solange es ihm seine Gesundheit ermöglichte, absolvierte er täglich ein Gymnastikprogramm. Noch in hohem Alter maß er sich mit den Jüngeren auf dem Rad oder in der Langlaufloipe. Er war Fischer und arbeitete gerne im Wald.

Im Ruhestand holte ihn auch sein Talent als Schreiber wieder ein. Er verfasste mehrere Romane.

Um Ernest Simharl trauern Ehefrau Gisela, vier Kinder, Enkel und Urenkel. Die Verabschiedung war am 26. September in Ried i. I.