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Felix Bergsmann: Ein Lokführer und Nationalratsmandatar

Nachruf auf Felix Bergsmann (1936)
Er war ein Schwarzer in rotem Umfeld: Felix Bergsmann hatte in seinem politischen Leben nicht den einfachsten Weg gewählt.

Bergsmann stammte aus einer tiefschwarzen Familie in Waldburg bei Freistadt. Er lernte Maschinenschlosser und wurde zunächst das, was schon sein Vater mit Leib und Seele war: Lokführer bei den ÖBB. Nach zehn Jahren begann sich der als ungemein hilfsbereit bekannte junge Mann in der Personalvertretung zu engagieren, nebenher hatte er seine politische Tätigkeit begonnen, ein Jahrzehnt lang zunächst als Obmann der ÖVP-Ortsgruppe Linz-Keferfeld.

Alt-Landeshauptmann Josef Ratzenböck erinnert sich: "Als Eisenbahner damals ÖVP-ler gewesen zu sein, das war wahrlich nicht einfach. Der Bergsmann hat das aber durchgestanden." Ratzenböck weiß auch um das standhafte und humorvolle Naturell des Verstorbenen: "Er hat nie den Streit gesucht, sondern die Zusammenarbeit."

Er fand Stütze in der Kirche

Ideologische Stütze fand Bergsmann in der katholischen Kirche, die für ihn und seine drei Brüder eine wichtige Heimat darstellte. Bruder Hans, der als einziger in der Familie studieren durfte, war lange Jahre Musikprofessor am Petrinum und bis zu seinem frühen Tod Dompfarrer im Linzer Mariendom.

Bergsmann holte sich aber auch akademisches Rüstzeug für seine politische Arbeit, er absolvierte nebenberuflich die katholische Sozialakademie in Wien. Politisch blieb diese Haltung nicht unbemerkt. Felix Bergsmann wurde VP-Bezirksobmann, Gemeinderat in Linz, Vizeobmann der Eisenbahnergewerkschaft und Delegierter in der Arbeiterkammer. 1982 schickte ihn die ÖVP in den Nationalrat. Zwischenzeitlich agierte Bergsmann einige Jahre im Bundesrat, um dann wieder bis 1990 im Nationalrat zu wirken.

Der Ausstieg aus der Politik ist Bergsmann durchaus schwergefallen, er war aber gesundheitlich bedingt, wie sein Sohn David sagt. "Seine Wurzeln hat mein Vater nie vergessen, wir erlebten ihn als persönlich sehr bescheiden, anderen gegenüber unheimlich großzügig und äußerst hilfsbereit. Ganz wesentlich war ihm, solange es ihm körperlich noch möglich war, der sonntägliche Kirchgang."

Seine Frau Helga, die Kinder David und Mirjam sowie die Enkel Sarah und Daniel laden zur Teilnahme am Requiem am Freitag, 3. August um 10 Uhr in Linz-St. Theresia, der Heimatkirche von Felix Bergsmann.