Johann "Hansi" Haider: Ein Motor des Sports ist nicht mehr

Der Schock sitzt tief. Auch wenn auf Grund seiner schweren Krankheit nicht auszuschließen war, dass das Unfassbare passieren würde: Der Tod von Johann Haider versetzte diese Woche ganz Königswiesen in Schockstarre. Haider verstarb am Dienstag im 71. Lebensjahr.

Hansi, wie er von seinen Freunden genannt wurde, war eine Institution in Königswiesen. Vor allem war er der "Motor des Sports" in der Gemeinde. Sport war sein Leben. Mehr als ein halbes Jahrhundert prägte er das Sportgeschehen im Ort. Und wenn man den Sport so liebte und lebte wie er, reicht im Grunde der Begriff Begeisterung nicht mehr aus. Es war Besessenheit, was keineswegs abwertend verstanden werden soll. Im Gegenteil: Dermaßen hochmotivierte Menschen braucht die Gesellschaft in vielen Bereichen, auch im Sport. In beinahe jeder Sportart, die hierzulande betrieben wird, brachte es Hansi Haider zu Meisterehren. Was irgendwie nach Sport roch, probierte er aus. Ausgestattet mit einem unvergleichlichen sportlichen Talent und dem nötigen Trainingseifer ließ er immer wieder mit Erfolgen aufhorchen, egal ob im Fußball, Skilauf, Leichtathletik, Tennis, Skijöring oder Langlauf.

Bereits in den späten 1950er-Jahren drängte es ihn in die Nähe derer, die etwas mit Sport zu tun hatten. Wie ein Magnet zogen ihn sportliche Aktivitäten an. Und allen am Sportgeschehen Beteiligten war damals schon klar, Hansi würde nicht nur als Aktiver, sondern auch als Funktionär und Mitgestalter in der Gemeinde eine wichtige Rolle spielen.

Die Liste seiner Funktionen im Verein sucht ihresgleichen. Unglaubliche 40 Jahre war er beispielsweise Tennis-Sektionsleiter und seit 1996 stand er gar an der Spitze der Sportunion Königswiesen. All seine zahlreichen Funktionen übte er mit wahrlich vorbildhaftem Ernst aus. Sein außergewöhnliches Engagement für den Sport wurde bald auch außerhalb der Gemeindegrenze bemerkt und so ereilte ihn Anfang der 1980er-Jahre der Ruf, im Bezirkssportausschuss die Geschicke des regionalen Sportgeschehens mitzugestalten.

Als einfacher Bäckergeselle drang er somit in den Kreis der Direktoren, Doktoren und Professoren ein, die seinerzeit dieses Gremium dominierten. Durch sein Fachwissen verschaffte sich Haider schnell den nötigen Respekt, sodass letztlich selbst den honorigen Herren klar wurde, auf diesen Sportbegeisterten nicht verzichten zu können. Aufgrund seines hohen Engagements wurde er mehrfach ausgezeichnet. Haider ist unter anderem Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Sportunion Österreich, und 2016 verlieh ihm die Landesregierung OÖ den Ehrentitel "Konsulent für das Sportwesen".

"Die Sportunion Königswiesen ohne Hansi ist nur schwer vorstellbar", sagt sein langjähriger Freund Franz Kregl. Eigentlich sei ganz Königswiesen ohne Hansi Haider nur schwer vorstellbar.