Robert Eckerstorfer: Er war ein "Brückenbauer Gottes"
Schon 1972 ging er als junger Missionar nach Robore’ in Bolivien, und dieses Land sollte bis zu seinem Lebensende seine zweite Heimat werden. Bereits im Jahr 1976 übernahm er als Regens das Ordenskolleg in Cochabamba und kehrte 1977 für sein Studium nach Österreich zurück. Nach seiner Rückkehr nach Bolivien erwarteten ihn große Aufgaben. Sein Leitspruch lautete: Wo ein Wille, da auch ein Weg - und wo kein Weg, da bauen wir einen. Und dass er anpacken konnte, das bewies er mit seinem Projekt O.S.C.A.R. - "Obras Sociales de Caminos de Acceso Rural". Straßen, Wege, Brücken und Infrastruktur aufzubauen, um den Einheimischen im Tiefland Boliviens ein erträgliches Leben zu ermöglichen, das war seine vordringlichste Aufgabe als Mensch und Priester. "Du musst einer der ihren werden, damit du sie verstehst", sagte er. Das hieß arbeiten auf den Baustellen oft bis in die frühen Morgenstunden.
Er fuhr mit Lkws, Raupen und war auch als Vermesser tätig. Er unterrichtete neben diesen Tätigkeiten in seiner "Urwalduniversität" auch Studenten und angehende Seminaristen. Halbtags hatten sie Vorlesungen in den Baubaracken, den Rest des Tages wurde auf der Baustelle gearbeitet. So wurden im Laufe der Zeit über 500 Kilometer befestigte Straßen, Furten durch Flüsse sowie Hänge- und Betonbrücken gebaut. Nebenbei zog er mit Mitstreitern ein Gesundheits- und Impfprogramm sowie ein agrarökologisches Programm auf, um den Einheimischen zu zeigen, wie man schonend mit dem Boden umgeht. In seiner Heimatgemeinde Arnreit findet am Samstag um 10 Uhr ein Gedenkgottesdienst statt.