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Manfred "Ritchie" Riegler: Nicht nur seine Stimme wird fehlen

Nachruf auf Manfred "Ritchie" Riegler (1941)
Er galt jahrzehntelang als "Mister Motorsport", als wandelndes Archiv, als Journalist, der seine Kolumnen mit Herzblut schreibt.

Und nicht zuletzt als legendärer Streckensprecher, dem es stets gelang, nicht nur Startnummern und Bestzeiten zu vermelden, sondern mit viel Respekt und Sympathie die Menschen unter dem Sturzhelm in den Mittelpunkt zu stellen. Egal, ob ihre Namen in der Ergebnisliste vorne oder hinten standen. Die markante Stimme von Manfred "Ritchie" Riegler, die so lange heimische Vollgas-Volksfeste aller Art vertonte, ist jetzt für immer verstummt.

Der Welser erlag in der Vorwoche 76-jährig einem Krebsleiden. Nicht nur seine Stimme wird fehlen. Als Menschenfreund, der trotz harter Sonderprüfungen auf seinem Lebensweg stets Optimismus und Zuversicht versprühte, hinterlässt er eine große Lücke.

Der gebürtige Niederösterreicher wurde mit 25 Jahren zum Wahl-Welser und war hier lange eine verlässliche Führungskraft der Firma Knorr. Später übersiedelte er in den Autohandel und machte seinen letzten beruflichen Boxenstopp als Journalist beim "Neuen Volksblatt". Egal, wo und was er arbeitete, der Motorsport war lebenslänglich seine Berufung. "Ritchie", von seinen vielen Freunden auch "Jimmy" genannt, war nicht nur mit einer sonoren Sprecher-Stimme gesegnet, er verfügte auch über ein umfassendes Fachwissen und exzellente Insider-Kenntnisse. Wichtigtuerei oder Eitelkeit waren ihm völlig fremd. Jungen Journalistenkollegen begegnete der Mann mit der Statur des Dschungelbuch-Gute-Laune-Bärs "Balu" stets mit so viel Herzlichkeit, dass sich sein Händedruck fast wie die Umarmung eines guten Freundes anfühlte.

"Ritchie" war kein Dampfplauderer, sondern ein begnadeter und allseits beliebter Erzähler. Er hatte einen guten Schmäh, wobei er nie billige Witze auf Kosten anderer machte.

Als Motorsport-Journalist war er fast ein halbes Jahrhundert lang ein federführender Chronist der Vollgas-Szene. Zu seinen Benzinbrüdern zählten Weltmeister genauso wie Vereinsmeister. In Zeiten, in denen der Tod auf der Rennstrecke noch ein Teil des Spiels war, musste sich "Ritchie" in seinen Kolumnen oft von Weggefährten verabschieden. Jeder seiner Nachrufe war eine respektvolle Verbeugung, geradezu ein kleines Denkmal.

Auch wenn einem nach dem Tod Rieglers fast die Worte fehlen, werden alle, die ihn kennen lernen durften, auch ihm eine Art Denkmal schaffen, gebaut aus liebevoller Erinnerung. Eine "Ritchie-Kurve" hat ihm die MSV Schwanenstadt auf dem Hausruckring schon zu Lebzeiten gewidmet, als sich Riegler vor einem Jahr endgültig aus der Sprecherkabine verabschiedete, um mehr Zeit zu haben, sich gemeinsam mit seiner Frau Helga um die kranke Tochter Claudia zu kümmern.

Die Verabschiedung von Manfred "Ritchie" Riegler findet im engsten Familienkreis statt.