Maria Hauser,: Sprache war ihre Leidenschaft
Als Schriftstellerin war Hauser eine Spätberufene. Erst in der Pension wagte sie den Schritt, ihr Talent in Bücher zu fassen. Dem Erstling "Gras zwischen den Steinen" (1990) folgten zehn weitere Bücher und ein Theaterstück für die Grenzlandbühne Leopoldschlag. In all ihren Werken thematisierte Hauser soziale Aspekte, Außenseiter und lenkte den Blick des Lesers auf die stillen Helden des Alltags. Durch ihre einfühlsamen Schilderungen der Freuden und Sorgen der kleinen Leute in der Kriegs- und Nachkriegszeit war sie Sprachrohr ihrer Generation. Das bekannteste Buch von Hauser ist "Im Himmel kein Platz", in dem sie sich mit der Lebenssituation von Homosexuellen auseinandersetzt. Ein Buch, für das sie viel Lob, aber auch viel Kritik bekam.
Die Freude am Schreiben konnte ihr das nicht verderben: "Das Schönste ist, wenn ich merke, meine Bücher sind jemandem etwas wert. Aber sie sind nicht jedermanns Sache, dafür sind sie zu ernst." Bekannt wurde Hauser auch für ihr Engagement für HIV-positive Menschen. Ihre Arbeit wurde im Jahr 2000 mit dem Solidaritätspreis der Kirche und 2002 mit dem Landespreis für Zivilcourage gewürdigt.
Liebevolle Kindergärtnerin
Sehr vielen Leonfeldnern bleibt sie auch als Kindergartenpädagogin in Erinnerung. Von 1982 bis 1989 leitete sie den Pfarrcaritas-Kindergarten in Bad Leonfelden. Damit kehrte die zuvor in Linz Tätige in ihren Heimatort zurück. Am 4. August 1931 wurde sie geboren, das älteste von acht Kindern. Trotz des kleinen Einkommens des Vaters durfte sie in der Schule der Kreuzschwestern in Linz den Beruf der Kindergärtnerin erlernen und legte die Befähigungsprüfung mit Auszeichnung ab. Schon während ihrer beruflichen Tätigkeit brachte sie ihre Erzählgabe in den Arbeitsalltag ein. Nicht nur mit ihrer Sprachgewandtheit, auch mit ihrer Ausstrahlung und ihrer liebevollen Persönlichkeit konnte Maria Hauser Kinder und Erwachsene erreichen und fesseln. Selbst erdachte Gedichte, Krippenspiele oder Handpuppenspiele werden wohl einigen ehemaligen Kindergartenkindern noch in Erinnerung sein.
Doch nun ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Die Trauerfeier findet am heutigen Freitag um 13 Uhr in der Pfarrkirche Bad Leonfelden statt.