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Ein Mann mit Weitblick

Nachruf auf Rudolf Großfurtner sen. (.1924)

"Er war ein Sir mit rauer Schale und weichem Kern" – Rudolf Großfurtner sen. lebt bei vielen Freunden – genauso wie bei seiner Familie – in dieser Erinnerung weiter.
 

Der Seniorchef des Schlacht-Unternehmens Großfurtner ist am 15. Juli im 94. Lebensjahr verstorben. Mit dem Aufbau des Schlacht- und Zerlegebetriebs hat Rudolf Großfurtner auch in wirtschaftlich rauen Zeiten jene Beharrlichkeit und jenen Weitblick bewiesen, die ihn bis zuletzt ausgezeichnet haben.

1924 als elftes Kind seiner Eltern Josef und Maria geboren, musste er schon mit 17 Jahren in den Krieg einrücken und kehrte 1946 aus russischer Gefangenschaft zurück. Danach arbeitete er als landwirtschaftlicher Verwalter bei der Brauerei Baumgartner in Schärding und begann, erste Kontakte zum Viehhandel zu knüpfen. Er wurde Geschäftsstellenleiter der OÖ Viehverwertungsgenossenschaft, arbeitete als Vieheinkäufer bei der Firma Traxler in Ried und machte sich 1954 selbstständig.

In dieser Zeit lernte er die Gastwirtstochter Anna Winkler aus Utzenaich kennen und lieben, noch im selben Jahr erfolgte die Hochzeit. Drei Kinder - Anna, Rudolf und Sabine - entstammen der Ehe.

Rudolf Großfurtner erkannte rasch, dass in der Fleischvermarktung ein Geschäftsfeld liegt. 1972 fasste er den Entschluss, einen Schlachthof zu bauen - ohne je den Beruf des Fleischers erlernt zu haben. "Ihn hat Zeit seines Lebens ein gutes Gespür für zukünftige Entwicklungen ausgezeichnet", sagen seine Kinder. Der Betrieb entwickelte sich kontinuierlich und wurde zehn Jahre später vergrößert und den Hygieneerfordernissen der damaligen EG angepasst. Dadurch wurden Fleischexporte in die Länder der Europäischen Gemeinschaft ermöglicht. Das Schlacht-Unternehmen Großfurtner erhielt 1987 das österreichische Staatswappen. Rudolf Großfurtner übergab in dieser Zeit die Geschäftsführung an seinen Sohn Rudolf jun., der das Unternehmen weiter ausbaute. Für den Bau des Schweineschlachtbetriebes in St. Martin waren die Kontakte des Seniors noch immer sehr hilfreich.

Der Tod seiner Gattin Anna 1995 bedeutete einen gravierenden Einschnitt im Leben Rudolf Großfurtners. Drei Wochen danach kam Enkelin Anna zur Welt. Vier Enkerl und zwei Urenkerl trauern nun um ihren Opa. Rudolf Großfurtner scheute sich nie, Unangenehmes anzusprechen. Seine Meinung war deshalb bei Entscheidungsträgern gefragt.

Bis zuletzt blickte Rudolf Großfurtner zuversichtlich nach vorn. So erlernte er noch das Golfspiel, er übte den Sport mit Leidenschaft aus und lernte dabei noch viele Freunde kennen.

Seine Familie lag ihm am Herzen, und immer häufiger gab er seinen Kindern und Enkelkindern den Rat: "Lebt euer Leben!"