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Er war Grieskirchens Brauerei-Legende

Nachruf auf Herwig Gangl (1930)
Herwig Gangl war ein Sir vom Scheitel bis zur Sohle: Stets höflich und konziliant, "ein Mensch, mit dem man nicht streiten konnte", sagt Adolf Hehenberger, der Amtsleiter von Grieskirchen.

Legendären Ruf genoss er als Vorstand der Brauerei Grieskirchen, die in seiner Ära den Bierausstoß auf jährlich mehr als 100.000 Hektoliter verfünffachte. Dass sie in wirtschaftlich prekären Zeiten bestehen konnte, war sein Verdienst. Am 3. Juli ist Herwig Gangl im Kreise seiner Familie verstorben, vergangenen Freitag wurde er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen.

Am 26. Dezember 1930 in Grieskirchen geboren, besuchte Gangl ab 1940 das Internat in Feldafing am Starnberger See (Oberbayern) und wechselte zum Kriegsende ins Gymnasium Wels. Dort legte er 1948 mit Auszeichnung die Reifeprüfung ab. Zur Maturareise fuhr der sportliche junge Mann mit Freunden nach Rom - auf dem Fahrrad.

Anschließend begann er ein Studium an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters Jakob trat er mit erst 21 Jahren dessen Nachfolge als Leiter der Brauerei an und kehrte in seine Heimatstadt zurück. Das Studium setzte er trotz der beruflichen Belastung fort und graduierte 1956 zum Diplomingenieur der Gärungstechnik.

44 Jahre lang war Gangl für die Brauerei Grieskirchen tätig. Seit 1961 war er Mitglied des Vorstandes, seit 1987 Alleinvorstand. Ende 1995 ging er in Pension, ausgezeichnet mit dem Ehrenring der Stadt Grieskirchen, in der er auch als großzügiger Mentor von karitativen und kulturellen Einrichtungen gewirkt hatte.

Bierbrauer mit Leib und Seele

Sein privates Glück fand er bei seiner Frau Hermen: 1958 wurde geheiratet. Den Kindern Sabine und Herwig jun. war er ein liebevoller Vater. Auch seine Sportbegeisterung gab er an sie weiter: "Er hat uns Skifahren, Tennis und Golfen beigebracht und war uns im Fairplay ein Vorbild." Unvergesslich sind die gemeinsamen Reisen nach Afrika und Südamerika. Und als Herwig jun. nach jahrelangem Aufenthalt im Mittleren Osten wieder heimkehrte, holte ihn der Vater mit dem Auto in Bagdad ab.

Auch im Ruhestand ließ Gangl das Bierbrauen nicht los. Tatkräftig unterstützte er seinen Sohn bei der Gründung einer Brauerei in Brasilien. Regelmäßig besuchte er die Familie seines Sohnes und genoss die Zeit mit den fünf Enkelkindern. Ein angenehmer, rücksichtsvoller Mensch sei sein Vater gewesen, sagt Herwig Gangl jun.: "Bei ihm konnten wir uns geborgen fühlen."