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Christoph Nussbaumer: Er fehlt nicht nur als Lehrer und Segler

Nachruf auf Christoph Nussbaumer

Ein paar Minuten bevor Christoph Nussbaumer angefahren und tödlich verletzt wurde, hatte er noch auf der Terrasse seines Freundes und Kollegen Reinhard Gnaiger in Ostermiething gesessen.
 

Letzte Vorbereitungen für den Segeltörn besprachen sie, der am Freitag beginnen sollte. "Ich habe noch einen Knall gehört", erinnert sich Gnaiger mit Schrecken an die Unfallsnacht.

Er habe den Freund sogar noch drei Mal angerufen, aber angenommen, dass er bereits zu Bett gegangen war, weil er nicht mehr abgehoben hat. Aber Christoph Nussbaumer war am Heimweg von einem betrunkenen Autolenker gerammt worden, die OÖN berichteten. Das Motorrad wurde von der Straße geschleudert, der 49-jährige Lehrer hatte keine Chance.

Ein engagierter Kollege

Das Abschiedsgeschenk der vierten Klasse Mittelschule, deren Klassenvorstand er war, konnte ihm nicht mehr übergeben werden. Als engagierten Kollegen beschreibt Schulleiter Hermann Pohn den Verunglückten. Die Stimmung zu Schulschluss war sehr gedrückt.

Nur weg, diesen Wunsch hatten die Eltern des Unfallopfers. Denn sie waren auf einer Kreuzfahrt unterwegs, als die schlimme Nachricht sie erreichte. So sehr hatten sich die beiden diese Reise gewünscht, sie wollten dort ihre Goldene Hochzeit nachfeiern. Und dann endete alles so ganz anders...

Den wohl traurigsten Geburtstag erlebte eines der drei Kinder Nussbaumers nur kurz nach dem Unfall. Eine Tochter war es auch, durch die der Ostermiethinger wieder zur Judo-Union Burgkirchen-Schwand stieß.

Als Schüler war er dort selbst aktiv und als Erwachsener eine wichtige Stütze der Kampfmannschaft. "Er hat seine Tochter zu Turnieren begleitet, andere Leute dorthin mitgenommen und war stets hilfsbereit", sagt Monika Kronberger, sportliche Leiterin des Vereins. "Ich habe ihn noch vor kurzem gesehen, es ist für uns alle ein großer Schock", sagt sie. "Wir verlieren mit Christoph einen lebensfrohen, aktiven Menschen und ambitionierten Segler", schreibt Commodore Klaus Schäfer auf der Homepage des Yachtclubs Braunau-Simbach. "Wir haben gleichzeitig mit der Ausbildung angefangen, er war designierter Nachfolger als Prüfungsreferent und Ausbildner", ist Schäfer betroffen und erinnert sich an gemeinsame, schöne Zeiten beim Segeln.

Seit Jahren war Christoph Nussbaumer Vorstandsmitglied des Yachtclubs. Als fürsorglichen Perfektionisten hat ihn Reinhard Gnaiger, Kollege, Freund und Co-Skipper an Bord erlebt: "Am Boot hat er immer geschaut, ob eh alles passt."

Auch die Freude am Snowboarden verband die beiden. "Ich habe einen sehr guten Freund verloren", sagt Gnaiger und beschreibt den Verunglückten wie auch dessen Vereinskollegen: liebenswert, verständnisvoll, zuverlässig, kinderfreundlich, sportlich, intelligent und praktisch begabt. "Er kennt alle Ecken des Mittelmeers, die Freiheit des Segelns hat er sehr genossen", weiß der Freund.