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Othmar Rappersberger: Lehrer, Gestalter und Familienmensch

Nachruf auf Othmar Rappersberger (1928)
Er war ein strenger Lehrer, aber gelernt hat man bei ihm fürs Leben“, ist der einhellige Tenor vieler Schüler, aber auch Wegbegleiter von Othmar Rappersberger.

Am 21. April 1928 als viertes Kind in Freistadt geboren, wurde er nach dem Besuch der Volksschule der Marianisten und anschließend der damaligen "Oberschule für Jungen" (Gymnasium) in Freistadt 1944 als 15-Jähriger zu den Luftwaffenhelfern eingezogen. Nach der Rückkehr aus US-Kriegsgefangenschaft absolvierte er die Studienberechtigungsprüfung und studierte in Wien für das Lehramt in Deutsch und Geschichte.

Auf seine Promotion ließ der Jung-Pädagoge ein Probejahr in Linz folgen, um anschließend vier Jahre in Wien zu unterrichten. Nach der Hochzeit mit seiner Edeltraud, mit der er vier Kinder bekommen sollte, nahm er 1956 eine Stelle am Bundesgymnasium Freistadt an, wo er 32 Jahre lang tätig bleiben sollte, 16 davon als Direktor.

Sport, Politik und Geschichte

Neben der schulischen Tätigkeit entfaltete Rappersberger ein reges Engagement in Sport, Kultur und Politik. Bereits 1958 wurde er Obmann der Sport-Union Freistadt. In den 29 Jahren, die Rappersberger an der Spitze des Vereins stand, baute er diesen nicht nur von zunächst 20 Mitgliedern auf 900 in zehn verschiedenen Sektionen aus, sondern konnte auch zahlreiche Großprojekte verwirklichen.

1961 wurde er in den Gemeinderat gewählt, acht Jahre später in den Stadtrat berufen, wo er vor allem das Kulturreferat prägen sollte. Inspiriert von seinem historischen Interesse an der Altstadt, initiierte Othmar Rappersberger unter anderem 1971 die Fassadenaktion und 1979 einen Altstadt-Bebauungsplan, der eine rechtliche Grundlage für Jahrzehnte werden sollte.

Durch dieses politische Engagement erwachte seine Leidenschaft an der Erforschung der Stadtgeschichte. Ab 1970 gab er die "Freistädter Geschichtsblätter" heraus, 1993 präsentierte er einen Bildband zur Geschichte der Stadt. Schließlich organisierte er ab 1980 als Leiter des "Kulturreferates und Volksbildungswerkes Freistadt" unzählige Theaterfahrten, Konzerte, Vorträge und Bildungsreisen. Für sein vielfältiges Wirken erhielt Rappersberger vom "Großen Ehrenzeichen um Verdienste für die Republik" über den Titel eines "Konsulenten der Landesregierung" bis zum Ehrenring der Stadt Freistadt zahlreiche Auszeichnungen .

Seinen Ruhestand genoss der vielseitig begabte Mühlviertler in seinem geliebten Garten und im Kreise seiner großen Familie, die er gerne um sich versammelte. Am 4. Mai ist Othmar Rappersberger im Kreis seiner Familie friedlich eingeschlafen.