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Macher und Gesellschaftsmensch

Nachruf auf Rudolf Fehringer (1945)

Er hatte ein Macher- und Mäzenaten-Image. Schon zu Lebzeiten setzte sich Rudolf Fehringer in seiner Heimatstadt Wels ein Denkmal.
 

Mit der Errichtung der Gortana-Passage leistete der Baulöwe auch einen entscheidenden Impuls zur Stadtentwicklung. In der Vorwoche starb Fehringer, wie berichtet, im 72. Lebensjahr in Italien an einem Herzinfarkt.

Sein eigentliches Steckenpferd war aber das Gerstl-Bräu, das er vor mehr als 20 Jahren aus der Taufe hob. Seit kurzem wird die Biermarke von Grieskirchner produziert. Der Name Gerstl und die Brauerei blieben erhalten. "Von einem Investment musste man ihn mit guten Argumenten überzeugen. Er ging auf Vorschläge ein und bewies in allem, was er tat, Handschlagqualität", sagt Marcus Jungwirth, Gastronom in der Gortana-Passage.

Konzern mit 1300 Mitarbeitern

Als Bauunternehmer schlüpfte Fehringer in die Rolle des Netzwerkers und obersten Repräsentanten. Der 1300 Mitarbeiter zählende Konzern Gerstl-Bau gehört zu den Branchenriesen des Landes. "Er hat die Firma seines Vaters in eine Unternehmensgruppe verwandelt. Das gelang ihm mit großem Engagement und guten Mitarbeitern", erinnert sich Freund und Anwalt Gerald Haas.

Der Vater von zwei erwachsenen Kindern war auch ein Gesellschaftsmensch: "Die Gespräche mit ihm waren kurzweilig. Er hatte die Eigenschaft, die Dinge auf den Punkt zu bringen", schildert Haas. In Diskussionen am Stammtisch habe sich Rudi kein Blatt vor den Mund genommen. "Das betraf Freund und Feind."

Der Bau- und Schwertransporte-Unternehmer Horst Felbermayr erinnert sich an einen liebenswürdigen Menschen mit außergewöhnlicher Leistungskraft: "Wir haben viel gemeinsam unternommen. Beide Familie kannten sich gut." Als Felbermayrs Firma in den Hochbau einstieg, habe das gute Verhältnis Kratzer abbekommen: "Trotzdem waren wir uns nie böse", sagt Felbermayr.

Klassische Musik und Oper

Der studierte Architekt hatte ein ausgeprägtes Interesse für Kunst. Er liebte klassische Musik und die Oper: "Der Rudi war in diesen Dingen sehr belesen und besuchte viele Konzerte", sagt Haas.

Unvergessen bleibt Fehringers soziale Ader: "Wenn jemand in Not war, hat er geholfen, ohne es an die große Glocke zu hängen", sagt Thalheims Bürgermeister Andreas Stockinger. In seiner Wohngemeinde ließ Fehringer auf eigene Kosten das Kriegerdenkmal und den Südtrakt des Pfarrhofes sanieren.

Für den Verstorbenen wird am Dienstag, 25. April, um 14 Uhr, in der Stiftskirche Kremsmünster eine Totenmesse gelesen. Die Verabschiedung findet im kleinsten Kreis am Friedhof in Thalheim statt.